Beim Informatikermangel herrscht Fantasielosigkeit
Beim Informatikermangel herrscht Fantasielosigkeit
Neue Wege beschreiten
Die meisten Unternehmen scheinen angesichts des Informatikermangels ratlos und haben keine kreativen Vorschläge. Doch es gibt wenige Ausnahmen, die mit innovativen Ansätzen eine Lösung für die Misere suchen.
Eine davon ist die Stiftung WISS. Sie will laut dem Stiftungsrat und Delegierten der Geschäftsleitung René Balzano mit verschiedenen zusätzlichen Bildungsangeboten neue Interessengruppen adressieren und so einen grösseren Personenkreis für die Informatik begeistern. In Kürze wird beispielsweise eine Angebotsreihe für Wiedereinsteigerinnen lanciert. Ein weiteres Projekt richtet sich an Führungskräfte. Manager sollen durch gezielte, in kurzen Seminaren erworbene IT-Kenntnisse dazu beitragen, dass es gar nicht so viele IT-Spezialisten braucht, wie immer postuliert wird. «Hier steht im Zent-rum», so Balzano.
Im Bereich der Grundbildung hat die Stiftung letzten Sommer gemeinsam mit der Jacobs-Stiftung und mit Unterstützung des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie (BBT) das neue Berufsbild «Infopraktiker» lanciert. Diese zweijährige Attestausbildung richtet sich an Sek-B/C-Abgänger und soll einer weiteren Personengruppe den Weg in die Informatik öffnen. Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern doppelt nach. Auch der Kanton Bern fördert den Informatikbereich mit einer zweijährigen beruflichen Grundbildung: Gemeinsam mit der Organisation der Arbeitswelt (i-Bern) hat der Kanton Bern 2006 das Projekt Infopraktiker gestartet. Nach dem Abschluss haben die Lernenden die Möglichkeit, in die Ausbildung als Informatiker einzusteigen. Als weitere mögliche Massnahme, um die Informatikbranche in Zukunft zu fördern, sieht die Berner Erziehungsdirektion den direkten Übertritt vom Gymnasium an Fachhochschulen.
Eine anspruchsvolle Variante der Informatiklehre entwickelt WISS derzeit in Zusammenarbeit mit einem ihrer Schwesterunternehmen in Zürich. Im Rahmen einer vier- bis fünfjährigen Ausbildung bietet die Stiftung die Möglichkeit, gleichzeitig die Informatiklehre, die Berufsmatura sowie die Passerelle für das Studium an einer Universität oder an der ETH zu erwerben. Dieses in der Schweiz einzigartige Angebot soll noch dieses Jahr lanciert werden.
Während HP - neben der Zusammenarbeit mit Young Enterprise Switzerland/Junior Achievement - im Rahmen des Engagements für die informatica08 auch das Trainings-Camp für die diesjährige Informatik-Olympiade zu unterstützen gedenkt, will die ETH Zürich dem IT-Fachkräfteschwund mit einem Kompetenz- und Beratungszentrum für Informatikunterricht (KBZ) ent-gegenwirken. Damit soll an der ETH die Informatikausbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gefördert werden. Zudem befindet sich eine deutsch-englische Zeitschrift «Fachdidaktik Informatik» derzeit in Planung.
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