Infrastruktur-Check
14.08.2025, 08:01 Uhr
Studie: Mobilfunk wichtiger als Strassen und Energienetze
Eine Befragung von Interrogare im Auftrag von O2 Telefónica zeigt: Verbraucher und Unternehmen in Deutschland sehen den grössten Nutzen in Mobilfunknetzen. Gefordert wird jedoch mehr Tempo und klare politische Weichenstellungen für den Infrastrukturausbau.
Mobilfunknetze werden in Deutschland höher bewertet als Strassen oder Energienetze – sowohl von privaten Haushalten als auch von Unternehmen. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Onlinebefragung des Marktforschungsinstituts Interrogare, die im Juli und August 2025 im Auftrag von O2 Telefónica durchgeführt wurde. Befragt wurden rund 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher sowie 220 Unternehmensentscheider aus verschiedenen Branchen.
Für 84 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben Mobilfunknetze einen hohen oder sehr hohen persönlichen Nutzen. Damit liegt der Wert deutlich über den Zustimmungsraten für das Strassennetz (79 Prozent) und das Energienetz (ebenfalls 79 Prozent). Glasfasernetze (66 Prozent) und das Schienennetz (66 Prozent) folgen mit deutlichem Abstand.
Auch in der Wirtschaft führt der Mobilfunk das Ranking an: 75 Prozent der Befragten bewerten den Nutzen für ihr Unternehmen als hoch oder sehr hoch. Dahinter folgt Glasfaser mit 71 Prozent. Strassen- und Energienetze liegen mit jeweils rund zwei Dritteln Zustimmung fast gleichauf, während das Schienennetz mit 50 Prozent den letzten Platz belegt.
Für 84 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben Mobilfunknetze einen hohen oder sehr hohen persönlichen Nutzen. Damit liegt der Wert deutlich über den Zustimmungsraten für das Strassennetz (79 Prozent) und das Energienetz (ebenfalls 79 Prozent). Glasfasernetze (66 Prozent) und das Schienennetz (66 Prozent) folgen mit deutlichem Abstand.
Auch in der Wirtschaft führt der Mobilfunk das Ranking an: 75 Prozent der Befragten bewerten den Nutzen für ihr Unternehmen als hoch oder sehr hoch. Dahinter folgt Glasfaser mit 71 Prozent. Strassen- und Energienetze liegen mit jeweils rund zwei Dritteln Zustimmung fast gleichauf, während das Schienennetz mit 50 Prozent den letzten Platz belegt.
Unterschiedliche Prioritäten beim Ausbau
Die hohe Bewertung bedeutet nicht, dass der Mobilfunkausbau aktuell als dringlichstes Handlungsfeld gesehen wird. Während Verbraucher vor allem das Schienennetz (79 Prozent) und Energienetze (78 Prozent) als vorrangige Ausbaubereiche nennen, setzen Unternehmen den Schwerpunkt auf Glasfaser (75 Prozent) – dicht gefolgt von Mobilfunk (73 Prozent) und Energienetzen (72 Prozent).
Diese Unterschiede spiegeln unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte wider: Für viele Unternehmen ist Glasfaser eine Grundvoraussetzung für digitale Geschäftsprozesse, während Privatpersonen stärker auf alltägliche Mobilität und Versorgungssicherheit achten.
Als zentrale Bremsfaktoren nennen beide Gruppen die Bundespolitik (Verbraucher: 58 Prozent, Unternehmen: 54 Prozent), gefolgt von hohen Kosten (54 bzw. 49 Prozent) und einer als hemmend empfundenen Gesetzeslage (43 bzw. 40 Prozent). Kommunale Hürden oder mangelndes Bürgerinteresse werden seltener genannt. Nur ein Viertel der Befragten sieht die Betreiber der Netze als Hauptverantwortliche für schleppende Projekte.
Diese Unterschiede spiegeln unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte wider: Für viele Unternehmen ist Glasfaser eine Grundvoraussetzung für digitale Geschäftsprozesse, während Privatpersonen stärker auf alltägliche Mobilität und Versorgungssicherheit achten.
Als zentrale Bremsfaktoren nennen beide Gruppen die Bundespolitik (Verbraucher: 58 Prozent, Unternehmen: 54 Prozent), gefolgt von hohen Kosten (54 bzw. 49 Prozent) und einer als hemmend empfundenen Gesetzeslage (43 bzw. 40 Prozent). Kommunale Hürden oder mangelndes Bürgerinteresse werden seltener genannt. Nur ein Viertel der Befragten sieht die Betreiber der Netze als Hauptverantwortliche für schleppende Projekte.
Digitalisierung braucht mehr Tempo
Trotz der hohen Bedeutung von Telekommunikationsnetzen fällt das Urteil über den Digitalisierungsfortschritt in Deutschland kritisch aus. Sechs von zehn Verbrauchern (59,8 Prozent) und knapp ebenso viele Unternehmensvertreter (58,9 Prozent) empfinden das Tempo als eher langsam oder sehr langsam.
Das staatliche Engagement wird ähnlich verhalten beurteilt: Nur 23 Prozent der Verbraucher und 36 Prozent der Unternehmen sprechen Bund, Ländern und Kommunen ein hohes Engagement beim Ausbau digitaler Netze zu. Etwa ein Drittel zeigt sich unentschieden, der Rest bewertet die Anstrengungen als gering.
Einigkeit besteht darin, dass Digitalisierung in erster Linie als Chance für die Gesellschaft zu verstehen ist. 62 Prozent der Verbraucher und ebenso viele Unternehmensvertreter bewerten ihr Potenzial als gross oder sehr gross. Nur rund sechs Prozent sehen geringe oder keine Chancen.
Das staatliche Engagement wird ähnlich verhalten beurteilt: Nur 23 Prozent der Verbraucher und 36 Prozent der Unternehmen sprechen Bund, Ländern und Kommunen ein hohes Engagement beim Ausbau digitaler Netze zu. Etwa ein Drittel zeigt sich unentschieden, der Rest bewertet die Anstrengungen als gering.
Einigkeit besteht darin, dass Digitalisierung in erster Linie als Chance für die Gesellschaft zu verstehen ist. 62 Prozent der Verbraucher und ebenso viele Unternehmensvertreter bewerten ihr Potenzial als gross oder sehr gross. Nur rund sechs Prozent sehen geringe oder keine Chancen.
Während die Erwartungen hoch sind, wird der Status quo von der Hälfte der Verbraucher als nicht oder wenig ausreichend eingeschätzt. Bei den Unternehmensentscheidern fällt diese Kritik etwas moderater aus: Hier äussern vier von zehn Unzufriedenheit mit dem aktuellen Digitalisierungsstand.
Verbesserungen sichtbar – Erwartungen hoch
Trotz der Kritik am Gesamttempo gibt es Anzeichen für Fortschritte: 39 Prozent der Verbraucher und 52 Prozent der Unternehmen haben in den vergangenen drei Jahren eine spürbare Verbesserung der Mobilfunkversorgung festgestellt.
Die Zufriedenheit mit dem Mobilfunkangebot liegt in beiden Gruppen bei rund 51 Prozent. Knapp 35 Prozent sind unentschieden, während etwa 14 Prozent unzufrieden sind. Diese Werte decken sich mit Ergebnissen der Bundesnetzagentur und unabhängiger Netztests, die in den vergangenen Jahren deutliche Qualitätssteigerungen dokumentierten.
Für die ITK-Branche sind diese Ergebnisse in mehrfacher Hinsicht relevant: Zum einen belegen sie den Stellenwert einer stabilen Mobilfunk- und Festnetzinfrastruktur für nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Zum anderen unterstreichen sie die wachsende Erwartungshaltung von Kunden – sowohl privat als auch geschäftlich – an Netzqualität, Verfügbarkeit und Geschwindigkeit.
Für den Fachhandel und Systemhäuser ergibt sich daraus eine klare Perspektive: Die Nachfrage nach Lösungen, die stabile Konnektivität mit Sicherheits- und Managed Services verbinden, dürfte weiter steigen. Insbesondere Glasfaseranbindungen und 5G-Lösungen werden nicht nur als technologische, sondern auch als strategische Faktoren im Wettbewerb gesehen.
Die Zufriedenheit mit dem Mobilfunkangebot liegt in beiden Gruppen bei rund 51 Prozent. Knapp 35 Prozent sind unentschieden, während etwa 14 Prozent unzufrieden sind. Diese Werte decken sich mit Ergebnissen der Bundesnetzagentur und unabhängiger Netztests, die in den vergangenen Jahren deutliche Qualitätssteigerungen dokumentierten.
Für die ITK-Branche sind diese Ergebnisse in mehrfacher Hinsicht relevant: Zum einen belegen sie den Stellenwert einer stabilen Mobilfunk- und Festnetzinfrastruktur für nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Zum anderen unterstreichen sie die wachsende Erwartungshaltung von Kunden – sowohl privat als auch geschäftlich – an Netzqualität, Verfügbarkeit und Geschwindigkeit.
Für den Fachhandel und Systemhäuser ergibt sich daraus eine klare Perspektive: Die Nachfrage nach Lösungen, die stabile Konnektivität mit Sicherheits- und Managed Services verbinden, dürfte weiter steigen. Insbesondere Glasfaseranbindungen und 5G-Lösungen werden nicht nur als technologische, sondern auch als strategische Faktoren im Wettbewerb gesehen.

Autor(in)
Roland
Bernhard