Vista kommt, Linux bleibt

Vista kommt, Linux bleibt

Die zwei grossen S: SOA und Saas

SOA (Service-Oriented Architecture) gilt schon seit längerem als ganz grosser Trend. Fest steht: Wenn zwei «SOA» sagen, meinen sie kaum je dasselbe. Weshalb dritte auch behaupten, SOA sei bloss ein Buzzword. Oder auch alter Wein in neuen Schläuchen. Der Verdacht liegt nahe, denn von Softwarekomponenten, wiederverwendbaren Modulen und Software als Service wurde in der Vergangenheit schon viel geredet, konzipiert und pilotgetestet. Und auch viele Konzepte wurden still und heimlich wieder begraben. Nichtsdestotrotz steht fest: Von SOA wird die IT 2007 viel und oft und auch kontrovers reden.
Saas (Software as a Service) ist aus der anderen Richtung herangewachsen: aus der praktischen Tätigkeit einer Salesforce und einer Google. Besser noch: Ihre Aktivitäten sind sogar einträglich. Statt also traditionelle Softwarepakete zu schnüren und zu Fixpreisen an die Anwender zu verkaufen, können diese via Web besorgen, was sie brauchen. Microsoft könnte diesem Trend ihre Lizenzpolitik bald anpassen: Nicht umsonst baut sie ihr webbasiertes Servicegeschäft unter Leitung ihres Chefsoftware-architekten und Alt-IT-Guru Ray Ozzie stetig aus. Weshalb mancherorts spekuliert wird, dass Vista die letzte «Stangensoftware» der Redmonder sein könnte. Aber auch von andern grossen Softwareanbieterinnen dürfen 2007 Saas-Angebote erwartet werden, etwa von Oracle und SAP.

Virtualisierung bringt Vielfalt

Virtualisierung bedeutet, auf einem Server gleichzeitig mehrere Betriebssysteme zu fahren. So gut wie alle grossen Hard- und Softwareanbieterinnen - von IBM über Intel und Microsoft bis hin zu der «Ur-Virtualisiererin» VM-Ware - engagieren sich in diesem Segment. Virtualisierung dürfte auch 2007 weiter Fuss fassen. Gleichzeitig verändert sich damit die Kostengestaltung für Hard- und Software: Die bisherige Preisfindung erscheint zunehmend ungeeignet. Dies gilt auch für die modernen Prozessoren mit mehreren Kernen: Auch hier wird 2007 neuartige Preisberechnungsmodelle bringen.

Beliebtes Linux

Die Wahlmöglichkeiten zwischen kommerzieller und Open-Source-Software werden auch 2007 für die Anwendergemeinde wachsen. Und nicht nur Firmen, auch die öffentliche Hand erwärmt sich gern für Linux und OS-Applikationen, gerade auch als Alternative zu Windows. Weshalb Microsoft ihren neuerdings eingeschlagenen Schmu-se-kurs mit den OS-Anbieterinnen weiter fahren wird.
Red Hat dürfte dem wie ein Fels in der Brandung widerstehen. Und die eingefleischten OS-Fans werden ihre Bedenken oder gar ihr Misstrauen weiter artikulieren, in dem Mass, in dem Open Source zur Normalität in IT-Abteilungen wird. Das schadet aber nicht, so lange die OS-Gemeinde weiterhin nicht durch Bürokratie und Hierarchiedenken in ihrer Erfindungsfreude gehemmt wird.



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