Praxis 28.12.2015, 07:09 Uhr

8 Schweizer Alternativen zu Dropbox

Nach dem NSA-Skandal sind ausländische Online-Speicherdienste à la Dropbox ein wenig in Verruf geraten. Die Szene ist in Bewegung: So existiert die im Ursprungsartikel erwähnte Wuala nicht mehr. Dafür sind gleich zwei neue Alternative hinzugekommen.
Bei Mydrive lassen sich die Ordner wie auf dem Desktop verwalten
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer seine Dateien auf einem Online-Speicher ablegen will, der in der Schweiz ansässig ist und im Idealfall auch noch seine Server hierzulande stehen hat, muss einerseits mit weniger Komfort leben und andererseits mit weniger Gratisspeicher Vorlieb nehmen. Wenn man das akzeptiert, gibt es sie, die Schweizer Dropbox-Alternativen. Die Szene wandelt sich aber recht schnell: Einerseits kommen neue Player hinzu. So sind vor gut einem Jahr mit Swisscom und der Schweizerischen Post zwei helvetische Riesen in den Ring gestiegen. Sie versuchen, Schweizer Surfer dazu zu bewegen, ihre Bits und Bytes in der lokalen Cloud zu halten. Und Swisscom hat dieses Jahr mit myCloud mit einem weiteren Dienst nachgedoppelt. Wir haben die wichtigsten Schweizer Angebote - Stand Ende 2015 - zusammengefasst.

1. Swisscom Docsafe

Klotzen statt Kleckern. Das muss sich Swisscom gedacht haben, als sie Docsafe lanciert hat. Der Online-Speicher bietet Privatpersonen unlimitierten Speicherplatz an. Einzige Bedingung, man muss ein Swisscom-Login besitzen. Und das erhalten nicht nur Leute, die mit dem Schweizer Telekom-Riesen telefonieren. Wer kein Swisscom-Kunde ist, kann ein Swisscom-Login beantragen und die Identität per Post, Festnetz- oder Mobile-Anschluss aus der Schweiz bestätigen lassen.
In Docsafe von Swisscom steht theoretisch unendlich viel Speicherplatz zur Verfügung. Die Dateien lassen sich in Ordnern und mit Labels organisieren.
Nach einem Anmeldeprozedere, das man durch die Anforderung eines SMS-Codes zusätzlich zu ID und Passwort absichern lassen kann, können Dokumente - auch mehrere auf einmal - in die Cloud des helvetischen Fernmelderiesen bugsiert werden. Leider ist das Uploaden ganzer Ordner nicht möglich, wohl auch im Hinblick darauf, dass nicht allzu viele das Versprechen der unlimitierten Speicherkapazität zu ernst nehmen und beispielsweise ihre ganze Bilder-Sammlung hochladen.

2. Swisscom myCloud

Eine Dropbox-Alternative scheint Swisscom aber nicht zu genügen. Ende 2015 hat der Telekomriese myCloud angekndigt. Derzeit ist der Dienst noch nicht frei zugänglich. Ein Konto erhält man nur auf Einladung. Auf der Website kann man sich aber um einen Account bewerben. myCloud versteht sich in erster Linie als Konkurrenz zu Online-Foto-Speichern wie Flickr, Google Photos und Apples iCloud Foto. Allerdings sind auch andere Dokumente willkommen, so MP3-Dateien, welche sich nach dem Hochladen sogar online abspielen lassen. Eine Platzbeschränkung kennt der Dienst nicht. Die Oberfläche von myCloud lässt sich sehen. Sie sieht modern aus und orientiert sich klar an den Fotodiensten von Google und Apple. Mehrere Dateien und Fotos lassen sich per Drag and Drop auf einmal hochladen und in Ordnern, respektive Alben ablegen. Sowohl einzelne Elemente als auch Sammlungen lassen sich danach mit anderen per Link teilen.
myCloud kann Fotos und andere Dokumente verwalten
Noch fehlt myCloud eine Suchfunktion, um die Fotos und Dateien wiederzufinden. Tags verteilt das System selbst in Form von Themen. Über die Präzision der verwendeten KI-Algorithmen lässt sich streiten. So wird das Bild eines antiken Tempels unter Inneneinrichtung abgelegt und eine Aufnahme aus der Wüste läuft unter Gewässer. Doch myCloud ist wie schon erwähnt noch in der Entwicklungsphase und Teil eines grösseren Efforts von Swisscom.



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