Computerworld-Newsticker – Kalenderwoche 43/2022

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Mobileye mit Börsengang
Intels Roboterauto-Tochter Mobileye hat ihre Aktien bei ihrem Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq leicht über der angepeilten Preisspanne zwischen 18 und 20 US-Dollar verkaufen können. Mobileye wurde die Papiere für je 21 Dollar los, wie es in einer Mitteilung heisst. Damit wird das Unternehmen an der Börse mit gut 16,7 Milliarden Dollar bewertet. Das liegt über dem Kaufpreis von 15 Milliarden, den Intel 2017 bezahlte, ist aber doch wesentlich tiefer als noch vor wenigen Monaten erwartet wurde, als Medien über Summen im Bereich von 30 Milliarden Dollar berichteten. Mobileye rechnet nach Abzug der Kosten für den Börsengang mit einem Nettoerlös von gut 800 Millionen Dollar. Das Geld soll zu einen grossen Teil eingesetzt werden, um Schulden bei der Mutter Intel zu begleichen. Die kontrolliert die israelische Firma dank ihrer gehaltenen Anteilsscheine auch nach dem Börsengang weiter. Mobileye arbeitet mit grossen Herstellern im Geschäft mit Technik für Fahrassistenzsysteme zusammen, entwickelt eigene Technologie für das autonome Fahren und möchte Robotaxi-Dienste starten. Ob diese seit Jahren entwickelte Roboterauto-Technologie aber jemals Massentauglich wird zweifeln Analysten inzwischen allerdings an.
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Microsoft übertrifft Erwartungen - Aktie fällt trotzdem
Trotz weltweit zunehmender Inflations- und Konjunktursorgen hat der Computer-Riese Microsoft die Erlöse im Sommer deutlich gesteigert. In den drei Monaten bis Ende September legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 50,1 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen mitteilte. Damit übertraf Microsoft die Markterwartungen leicht. Der Konzern leidet jedoch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen in US-Währung schmälert. Microsofts Betriebsgewinn kletterte um sechs Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Deutlich höhere Kosten liessen das Nettoergebnis aber um 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar sinken. Die Erlöse im Cloud-Geschäft mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen um 24 Prozent. Microsofts Azure-Plattform - das Aushängeschild der Cloud-Sparte - verbuchte ein Wachstum von 35 Prozent. Im Vorquartal waren es aber noch 40 Prozent gewesen. Microsofts Aktien gaben nachbörslich in einer ersten Reaktion um rund zwei Prozent nach.
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Alphabet spürt die schlechte Stimmung bei den Werbekunden
Trotz Milliardengewinnen spürt auch Alphabet, der Mutterkonzern von Google, im letzten Quartal die schlechte Stimmung auf dem Werbemarkt. Der Umsatz legte im Jahresvergleich laut eigenen Angaben zwar um sechs Prozent auf gut 69 Milliarden US-Dollar zu, der Gewinn sank dabei unter dem Strich jedoch von 18,94 auf 13,9 Milliarden Dollar. Gerade auf Youtube brachen die Werbeerlöse massiv ein. Dabei gehörte das Videoportal in den vergangenen Jahren noch zu den grossen Wachstumstreibern. Ein Google-Manager sagte im Gespräch mit Analysten, dass der Rückzug von Werbekunden sich schon im letzten Quartal abgezeichnet habe. Gerade in der Versicherungsbranche sowie bei den Krediten und Kryptowährungen seien die Werbeausgaben stark zurückgegangen. Im Cloud-Geschäft konnte Alphabet beim Umsatz zwar um fünf Prozent zulegen, doch auch der operative Verlust stieg von 644 auf 699 Millionen Dollar. Der operative Gewinn der Google-Dienste sank im letzten Quartal von 24 auf 19,8 Milliarden Dollar. Sie machen damit immer noch die überwältigende Mehrheit des Geschäfts von Alphabet aus.
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Twitter-Kauf soll bis Freitag abgeschlossen werden
Elon Musk will die Übernahme von Twitter bis zur richterlich verhängten Deadline am Freitag abschliessen. Das sagte er gemäss Bloomberg während einer Videokonferenz mit den involvierten Bankern. Die Finanzinstitute beteiligen sich in der Form von Krediten für Elon Musk an der 44 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme. Sobald die letzten Formalitäten geregelt sind, unterstützen die Banken Musk laut Bloomberg mit Krediten im Gesamtwert von 13 Milliarden Dollar. Elon Musk selber äusserte sich nicht zum Bericht von Bloomberg. Sollte die Übernahme bis an diesem Freitag um 23:00 (MESZ) nicht durch sein, so müssen die beiden Streitparteien, Twitter und Musk, wieder vor Gericht antraben.
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