Studie «KI-Readiness» 15.07.2025, 09:29 Uhr

Von der KI-Studie zum Readiness-Tool

KI – viele wollen sie, wenige verstehen sie. Für Transparenz sorgt die bisher grösste KI-Readiness-Studie des Schweizer Startups CorpIn. 
Die KI-Readiness-Studie untersucht sechs zentrale Handlungsfelder und vereint detaillierte Erkenntnisse aus 1'338 befragten Unternehmen.
(Quelle: Shutterstock/de karen)
Viele Unternehmen starten erste Initiativen mit Künstlicher Intelligenz. Doch wie bereit sind sie wirklich? Die schweizweit grösste KI-Studie liefert erstmals eine fundierte Standortbestimmung zur KI-Reife in der Schweiz. Das St. Galler Start-up CorpIn befragte über 1300 IT-Verantwortliche und Entscheidungsträgerinnen. Aus den Erkenntnissen entstand ein Tool, womit Unternehmen ihren Reifegrad holistisch und datenbasiert bestimmen, vergleichen und gezielte Verbesserungsmassnahmen ableiten können.

KI als Wettbewerbsfaktor

Vor wenigen Jahren galt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) als visionär. Heute ist er entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Doch während einige Unternehmen KI bereits gezielt zur Automatisierung, Analyse und Optimierung einsetzen und von messbaren Effizienzvorteilen profitieren, stehen viele noch vor grundlegenden Herausforderungen: unstrukturierte Daten, fehlende Strategien oder mangelnde interne Kompetenzen. Die schweizweit grösste KI-Studie hat über 1'300 Schweizer Unternehmen analysiert und festgestellt, dass sich die digitale Transformation innerhalb der Unternehmen oft langsamer vollzieht als der technologische Fortschritt. Hinter dem Projekt steckt das von HSG-Absolventen gegründete St. Galler Startup CorpIn, das IT- und Unternehmensverantwortliche individuell bei ihrer digitalen und KI-Transformation begleitet. Mit der Studie wollte das Startup Licht ins Dunkle bringen und die entscheidenden Hebel für den KI-Reifegrad identifizieren. Um diese komplex klingende Grösse für Unternehmen greifbar zu machen, hat CorpIn die Erkenntnisse und Daten ihrer Studie in ein Self-Assessment-Tool verwandelt. Damit ist es für CEOs, CIOs und CTOs erstmals möglich, ihren KI-Reifegrad präzise und über sechs zentrale Dimensionen zu erfassen. Doch was braucht es konkret, damit ein Unternehmen «KI-ready» ist, und wo genau hadert es bei Schweizer Unternehmen derzeit noch?
Die CorpIn-Gründer (v.l.): Nicolas Quell, Franco Loser, Julianus Kath und Samuel Vogt.
Quelle: CorpIn

Mehrdimensionaler Ansatz

KI-Readiness bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, KI effektiv einzusetzen und davon zu profitieren. Gemäss CorpIn umfasst diese Fähigkeit deutlich mehr als nur die Technologie selbst. Sie ist mehrdimensional und geht einher mit strategischer Verankerung, kulturellem Wandel und einem robusten Datenfundament. Was nach einem abstrakten Konstrukt klingt, kann in der Praxis mittels Reifegrad-Modellen erfasst werden – etwa dem aus der KI-Studie hervorgegangenen «Hexagon-Modell» von CorpIn. Dieses bewertet Organisationen entlang sechs zentraler Dimensionen und berücksichtigt insgesamt 56 qualitative und quantitative Eigenschaften, woraus sich schliesslich ein vollständiges Bild über die KI-Reife ergibt.
Ein Blick auf die Unternehmenslandschaft verrät, welche Branche in der Schweiz den KI-Reifegrad anführt. Wenig überraschend erzielten Unternehmen im Bereich Technology & Telecommunications das höchste Ergebnis, dicht gefolgt von Finance & Insurance und Defense & Aerospace. Diese Branchen zeichnen sich durch hohe Digitalisierungsgrade aus, was den Einsatz von KI erleichtert, oder haben oft regulatorische oder marktspezifische Anreize, KI frühzeitig zu evaluieren. Auf die Vorreiter folgt ein sehr ausgeglichenes Mittelfeld, unter anderem bestehend aus Public & Non-Profit, Construction & Real Estate oder Manufacturing & Industry. Gemäss der Studie weisen Unternehmen im Bereich von Agriculture & Food den tiefsten KI-Reifegrad auf, was auf niedrige Automatisierungsgrade oder fehlendes Know-how hindeuten könnte.
“KI-Readiness erfordert mehr als nur Technologie. Sie verlangt strategische Verankerung, kulturellen Wandel und eine robuste Datenbasis.„
Julianus Kath, Co-Founder und CTO
Insgesamt zeigt die Gesamtübersicht: Über alle Branchen hinweg weisen die Schweizer Unternehmen Verbesserungspotenzial auf. Nur, wer alle sechs Felder der KI-Readiness im Blick hat, kann KI systematisch und wirksam in der Organisation verankern.
Die CorpIn Hexagon-Plattform basiert auf sechs, für den KI-Reifegrad massgebende Dimensionen.
Quelle: CorpIn

Knacknüsse der KI-Adoption

Die Studie zeigt, dass nebst der Integration von KI in bestehende Systeme der Mangel an entsprechenden Fachkräften, Sicherheitsbedenken sowie ein mangelhaftes Datenfundament die grössten Herausforderungen für Schweizer Unternehmen darstellen. Damit stehen technische und strukturelle Barrieren an erster Stelle: Die technologische Infrastruktur ist oft nicht KI-ready. Silostrukturen, fehlende Schnittstellen und inkompatible Altsysteme bremsen Fortschritt und Skalierung. Die Erwähnung von Datenschutzbedenken, unklaren Richtlinien und Mangel an KI-Know-how zeigt, dass die Hindernisse meist systemisch sind – nicht punktuell. Erfolgreiche Unternehmen müssen parallel an Infrastruktur, Datenstrategie, Kompetenzen und kultureller Integration arbeiten. Genau deshalb ist es so wichtig für Entscheidungsträgerinnen in diesem Bereich, einen gesamtheitlichen Überblick über die KI-Reife zu haben, und zu verstehen, wo das eigene Unternehmen steht.
Vom Forschungsprojekt zum Werkzeug: Die Hexagon-Plattform
Die Studie hat nicht nur wertvolle Einblicke über den Stand von KI in Schweizer Unternehmen geliefert, sondern bildet auch die Basis für ein neues, praxisnahes Analyse-Tool: die «CorpIn Hexagon-Plattform». Sie basiert auf einer der grössten Schweizer Datenbanken zur KI-Readiness und ermöglicht Unternehmen eine ganzheitliche, datenbasierte Standortbestimmung. Die Plattform ist als digitales Self-Assessment aufgebaut und gestützt auf das empirisch fundierte Hexagon-Modell.
Entscheidungsträger können selbstständig einen Online-Fragebogen ausfüllen, der insgesamt 56 sorgfältig ausgewählte Parameter entlang der sechs Dimensionen abfragt. Mithilfe von intelligenten Algorithmen und qualitativen Experten-Reviews wird aus diesen Antworten ein individueller KI-Reifegrad-Score, zwischen 0 und 100, berechnet. Neben dem Gesamt-Score erhalten Unternehmen die Möglichkeit, in einzelne Dimensionen wie ihrem Datenfundament, Kompetenzen oder Strategie einzutauchen, präzise individuelle Stärken und Schwächen zu identifizieren sowie sich durch ein Benchmarking mit über 1'300 Unternehmen aus der Studie zu messen. Damit profitieren Unternehmen erstmals von einem datengetriebenen und gesamtheitlichen Verständnis über den Status quo, als Basis um Entscheidungen zu treffen und konkrete nächste Schritte einzuleiten.
Der gesamte Prozess dauert rund 20 Minuten, führt einen Schritt für Schritt durch das Assessment durch und richtet sich sowohl an Unternehmen mit ersten KI-Vorhaben als auch an erfahrene Player, die ihren Status fundiert einschätzen, sich mit dem Markt vergleichen oder sich gezielt weiterentwickeln wollen.
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Um konkrete nächste Schritte zu initiieren oder gewisse Bereiche gezielt zu verbessern, steht CorpIn als Begleiter zur Verfügung.
Zugang und mehr zur Hexagon-Plattform unter www.corpin.ch/hexagon 



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