Verunsicherung unter Schweizer Notes-Usern

Migrationspfade

Das Ausbleiben eines neuen Major Releases ist gemäss IBM kein Hinweis darauf, dass Domino und Notes nicht gepflegt werden. «Wir haben – wie viele andere Marktteilnehmer – 2016 unser Versionskonzept umgestellt», sagt Fimmen. IBM liefere heute anstelle von Versionen und Fixpacks konsolidierte «Feature Packs» aus. Aktuell ist das Feature Pack 8 verfügbar, Feature Pack 9 ist angekündigt. Diese Praxis bedeute Rückwärtskompatibilität, einen geringen Testaufwand bei Versionswechseln sowie kostengünstige Upgrades. Das werde von den Kunden sehr geschätzt. Bis anhin gehen die Schweizer Kunden diesen Weg mit IBM. Gemeinsam haben alle, dass sie die Software auf dem neusten Stand halten, sagt Sproll. Die «Feature Packs» werden regelmässig eingespielt. Die Software wird gepflegt, Lizenzen wie beim Kanton Waadt für fast zwei Millionen Franken, beim Luzerner Kantonsspital für eine halbe Million Franken oder bei der Universität Zürich für über 350'000 Franken pflichtgemäss erneuert.  

Migrationspfade aufzeigen

Die Bekenntnisse zum Fortbestand der früheren Lotus-Produkte via Blogpost und «Feature Pack» genügen jedoch vielenorts nicht. «Bis heute hat IBM für Notes/Domino-Kunden keine geeignete Vision für die Zeit nach Notes entwickelt», sagt Sproll. «Man hört von IBM viel über neue Angebote aber leider nur sehr wenig darüber, wie ich mich als Notes-Kunde dahin entwickeln kann.» Es sind die Business Partner, die ihren Kunden aufzeigen, wie man auch ohne einen Plattform-Wechsel die Situation schrittweise verbessern und die bestehende, bewährte Plattform erweitern könnte.
An den SNoUG-Jahrestagungen zeigten die Partnerunternehmen wiederholt auf, wie sich eine Notes/Domino-Infrastruktur modernisieren lässt. Zum Beispiel indem die Applikations- und die E-Mail-Welt getrennten Pfaden folgen. Laut Sproll bringen insbesondere die Applikationen für die Unternehmen den strategischen Vorteil. E-Mail werde hingegen je länger, je mehr zur Commodity und ist darüber hinaus bei der jüngeren Anwendergruppe etwas ins Abseits geraten. «Die SNoUG-Mitglieder sind keine Ewiggestrigen», sagt der Präsident. Im Gegenteil seien der Usergruppe die Vorzüge neuer kollaborativer Lösungen, wie sie IBM zum Beispiel mit Connections bietet, absolut bewusst. Die meisten Unternehmen sind aber keine grüne Wiese, auf der man von Grund auf alles mit neuen, schönen Lösungen aufbauen kann.



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