Kosten im Griff oder

Kosten im Griff oder

Einzelne IT-Kennzahlen liefern isolierte Messgrössen und messen nur Einzelaspekte. Soll-/Ist- oder Trend-Analysen, Total Cost of Ownership-Berechnungen, Schwellwertüberschreitungen und die Übersicht über Ressourcenauslastungen sind einige Beispiele dafür. Einzelkennzahlen haben gegenüber einem Kennzahlensystem nur eine begrenzte Aussagekraft und liefern einen punktuellen Nutzen als Führungsinstrumente. Für den Aufbau eines ganzheitlichen Kennzahlensystems werden die Erwartungshaltungen bezüglich Planung und Steuerung der IT-Leistungserstellung und Leistungsbezugs mehrerer Stellen mit einbezogen: Kunden, IT-Management, Management der IT-Projekte und IT-Betrieb. Es ist wenig nutzbringend, ein Kennzahlensystem als «Schrankware» zu kaufen. Auch das punktuelle Teilnehmen an Studien oder breit angelegten Benchmarking-Studien sowie das Nutzen von so genannten objektiven Massgrössen wie die IT-Betriebskosten pro Arbeitsplatz sind mit Vorsicht zu geniessen. Richtaussagen sind mit solchen Zahlen zwar recht gut möglich, aber die Vergleichbarkeit hält sich in Grenzen, da selbst rudimentäre Zahlen wie die IT-Betriebskosten in den Unternehmen ganz unterschiedlich zusammengestellt sind.
Schrittweise Verbesserung
Es ist auffällig, wie wenig Gewicht die IT-Organisationen auf eine ganzheitliche ziel- und ressourcenorientierte Veränderung legen. Obwohl die Methoden zur Gestaltung von organisatorischen und technischen Veränderungen seit längerem bekannt sind. Ein Grund mag sein, dass die technische Entwicklung der Informatik bis anhin im Fokus vieler Unternehmen stand. Ebenso wie das Handwerk der Informationstechnologie muss das Handwerk der Organisations-Entwicklung gelernt und in der Anwendung professionell zum Nutzen der Beteiligten und Betroffenen beherrscht werden. Das ganzheitliche Zusammenspiel von Mensch, Technik und Prozessen wird zukünftig vermehrt in den Vordergrund rücken. Dabei stehen sowohl die IT-Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten als auch das Management mit ihren verschiedenen Fähigkeiten, Rollen, Stärken und Schwächen sowie ihrem -Wachstumspotenzial im Zentrum der Entwicklung.
Es gilt also nicht nur eine modernisierte Kostenrechnung auf der technischen, instrumentellen Ebene zu implementieren, sondern parallel dazu die Grundhaltung und Denke der Stakeholders über interaktive Kommunikation, Schaffung von Bewusstheit und stufen- und rollengerechte Mit-beteiligung in die Lösungsgestaltung und -umsetzung mit einzubeziehen. Im über-tragenen Sinn heisst das: Lehre deine IT-Organisation eine serviceorientiertere Einstellung zu ihrer Leistungserstellung mit hohem Kostenbewusstsein zum Nutzen der IT-Kunden und deiner eigenen Organisation. Sie wird sich die für die Realisierung notwendigen Prozesse und Instrumente Schritt für Schritt aufbauen.



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