IT wird zentraler Wirtschaftsfaktor

Landwirte näher bei den Kunden

Mehr als ein Drittel der Landwirtschaftsbetriebe setzt auf dem Hof digitale Technologien ein. Spitzenreiter ist das Smartphone, das für 28 Prozent ein wichtiges Entscheidungsinstrument ist – zum Beispiel zur Krankheitserkennung, zur Kontrolle und Steuerung des Stallklimas, zur Fütterung oder zur Bewässerung. Mehr als 60 Prozent der Betriebe haben sich diversifiziert. Die wichtigste Form ist die Direktvermarktung, zum Beispiel mit einem Hofladen. Sie rücken so auch näher an die Konsumenten.
Das Team des Föhrenhofs in Altdorf im Kanton Schaffhausen wollte seine frischen Eier nicht mehr nur an die Grosshändler liefern, sondern auch direkt vermarkten. Andere Bäuerinnen und Landwirte schlossen sich an. Mittlerweile sind es über 30 Produzenten, die über die Website regio-puur.ch ihre Produkte anbieten. Die Hofladen-Container «Rüedu» exportierte der Hofladen-Verbund JuckerFarm Ende vergangenen Jahres von Bern nach Zürich. Und setzte beim Sortiment selbstverständlich auf lokale Produkte.
Die «SaisonBox» ging noch einen Schritt weiter: Hier muss die Konsumentin oder der Konsument für eine Bestellung nur noch das Smartphone zur Hand nehmen. SaisonBox stellt die Website inklusive Controlling, Rechnungswesen und Software sowie Werbematerial zur Verfügung. Die Betriebe managen die Bestellungen mit ihrer Produzenten-App, die Packer- und die Driver-App übernehmen die Logistik. Den Kundinnen und Kunden werden die Waren dann nach Hause geliefert.

Smart Meter und die Pöstler

Die Energiestrategie des Bundes verlangt die Umstellung von konventionellen Stromzählern auf Smart Meter bis Ende 2027. Die Stadtwerke Wetzikon benötigen für den Austausch zusätzliche Ressourcen. Deshalb haben sie sich an den IT-Dienstleister Aveniq gewandt: Er hat eine App entwickelt, mit der Pöstlerinnen und Pöstler die Ablesung der Gas-, Strom- und Wasserzähler übernehmen können. Seit Januar ist die App bei Industriekunden im Einsatz, ab November übernehmen die Post-Mitarbeitenden alle Vertragspartner der Stadtwerke. Die technischen Kundenberater, welche die Zähler bisher abgelesen haben, können sich dann um den Rollout der Smart Meter kümmern.
Die Hardware möchte zum Beispiel Quickline liefern. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Energieversorgern eine Smart-Meter-Lösung entwickelt, die nicht nur das Messen von Fernwärme, Gas, Strom und Wasser ermöglicht, sondern auch das Steuern des Verbrauchs. Die erforderliche Konnektivität will der Telekommunikationsanbieter bereitstellen. «Energieversorger lagern Komplexität aus und behalten dennoch die Kontrolle über die Wertschöpfung – genau wie im Bereich der Telekommunikation», meint Rudolf Eicher, Geschäftsführer Energie Seeland. Die IT ist zentral und unterstützt das Geschäft.



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