Zukunftsmodell Telemedizin

Zukunftsmodell Telemedizin

Telehomecare: Schweiz im Rückstand

Aber nicht nur die Anzahl der Pflegebedürftigen nimmt zu, auch die chronischen (Zivilisations-)kr kheiten verbreiten sich immer mehr, zum Beispiel Diabetes mellitus als Folge von Übergewicht. Die Gesellschaft braucht daher neue Formen der Betreuung, um mit den zur Verfügung stehenden Personal- und Finanzressourcen haushalten zu können. Gefragt sind Projekte in der Wohnungs- und Gesundheitswirtschaft, die soziale Aktivierung und Sicherung sowie technische Unterstützung zusammenführen - so wie sie im Januar in Berlin zu sehen waren: Auf dem ersten deutschen AAL-Kongress, veranstaltet unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, trafen sich über 300 Forscher, Mediziner, Technologieexperten, Dienstleister, Wohnbaubewirtschafter und andere Interessierte zum Erfahrungsaustausch.
Und in der Schweiz? Auf der ersten Telehomecare-Fachtagung im Februar wurde deutlich, dass das Thema hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt - und nur zaghaft vom Bund gefördert wird. Die wenigen gezeigten Pilotprojekte stammen von privaten Investoren, wie eine Überbauung von bonacasa mit 24-Stunden-Sicherheits- und Dienstleistungsnetz.

Ein Pilotprojekt aus Deutschland

Dabei gibt es bereits ein Beispiel aus der Praxis, das deutlich zeigt, welche Vorteile die Telemedizin bieten kann: In Deutschland hat Vitaphone in Zusammenarbeit mit der Taunus Krankenkasse ein telemedizinisches Systems zur Versorgung chronischer Wunden bei Diabetes im eigenen Heim umgesetzt. Der Hintergrund: Schon heute entfallen in Deutschland rund 29 Prozent der Leistungsausgaben auf die ca. 10 Prozent der Versicherten mit Diabetes mellitus. Fast 50 Prozent dieser Kosten werden durch stationäre Behandlungen verursacht. Der telemedizinische Lösungsansatz von Vitaphone umfasst die regionale Patientenführung, die Therapieevaluation durch automatisierte Übertragung der Blutglukose-Werte zum telemedizinischen Zentrum, die Beratung der Patienten durch Diabetesassistenten im Zentrum und den 24Stunden-Notfallservice mit EKG-Monitoring.



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