EMC 07.05.2013, 02:33 Uhr

Hewlett-Packard lügt

HP treibe seine eigenen Storage-Produkte mit Falschaussagen voran, sagt EMC, und geht zum Gegenangriff über. Ein neues Multi-Storage-Betriebssystem soll die Ära der isolierten Speicher-Silos beenden.
Die neue Geheimwaffe, mit der EMC den Speicher-Silos in Schweizer Unternehmen den Garaus machen will, heisst ViPR (gesprochen "Vaiper"). ViPR spricht mit jedem Speicher-Array, auch über die Grenzen von Rechenzentren hinweg. Damit will EMC nicht nur seine eigenen Speicherlösungen wie Atmos oder Isilon konsolidieren, die bislang unter verschiedenen Betriebssystemen liefen. ViPR öffnet EMCs Appliances (VMAX, VNX) auch für andere Speicher-Quellen wie Amazon S3 oder Netapp, und zwar auf dem Software-Level unter einer einheitlichen Management-Konsole. Die Schweizer Grossbank UBS und CSC gehören immerhin zu den Pilotkunden. Auf den Markt kommt ViPR in der zweiten Jahreshälfte 2013. Konkurrenten wie Hewlett-Packard und Netapp werfen EMC gerne isolierte Speicher-Silos vor, und betonen demgegenüber die Homogenität des eigenen Portfolios. EMC habe in den letzten Jahren mehrere Storage-Anbieter akquiriert und deren Lösungen noch nicht richtig integriert, sol lautet ein gängiges Argument. Dadurch sei auch die Skalierbarkeit der EMC Speicher nur innerhalb sehr enger Grenzen möglich. Der Wechsel von einem Entry-Level-Midrrange- zu einem Highend-System sei bei EMC häufig mit hohen Aufwänden verbunden, sagte HPs Serge Bourgnon zu Computerworld.

"HPs Aussage ist eine glatte Lüge"

Diese Aussage von HP sei eine glatte Lüge, sagt EMCs Colin Bailey, mit dem CW auf der EMC World in Las Vegas sprach. Es gebe klar definierte Migrationspfade. Auch Schweizer Kunden würden zum Beispiel von einer 3Par, HPs Paradeprodukt, auf eine EMC VMAX oder von einer Midrange-VNX auf eine Highend-VMAX migrieren. Natürlich, gibt Bailey zu, wechselten Kunden auch von EMC zu HP. Aber die Marktzahlen sprächen für EMC. "Wir halten in der Schweiz punkto Umsatz einen Anteil von 52 Prozent, und 30 Prozent des Umsatzes im letzten Geschäftsquartal gehen auf das Konto der VMAX (10K)", sagte Bailey. Erfüllt die neue, offene Plattform ViPR die in sie gesetzten Erwartungen, dann bedeutet dies das Ende der allermeisten Speicher-Silos. ViPR lasse den Kunden die Wahlfreiheit und schütze in Speicher getätigte Altinvestitionen, sagt Amitabh Srivastava, President von EMCs Advanced Software Division zu CW. Kunden können ihre alten Speicher-Arrays weiterbenutzen, aber die Arrays verhalten sich mit ViPR wie eine Storage-Cloud. ViPR sei wie eine Fernsteuerung für TV, DVD, Streaming und andere Consumer-Geräte, vereint in einem einzigen Gerät. Unterstützt werden, so schreibt EMC in einer Pressemitteilung, Block-, File- und im Besonderen Object-Storage - und neben traditionellen Protokollen wie NFS und iSCSI auch neue wie das für die parallele Analyse unstrukturierter Daten entwickelte Hadoop-File-System (HDFS).



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