x86 ist noch lange nicht am Ende

EXKLUSIV: x86 ist noch lange nicht am Ende

Immer weiter gesteigert

Kurz und gut: An x86 führt kein Weg vorbei. Die Architektur ist omnipräsent, und vieles spricht dafür, dass sie sogar noch dominanter wird. Sucht man den Grund dafür, finden sich mehrere Antworten. Analyst Nathan Brookwood von Insight 64 vergleicht Intel und x86 mit einem «Orkan», der durch die Chipbranche fegt: «Die Leistung der x86-Prozessoren konnte in den letzten zehn Jahren drastisch gesteigert werden. Gleichzeitig sind die Softwareumgebungen robuster geworden.» Letzteres betrifft nicht nur Betriebssysteme, sondern auch Techniken für Multiprocessing auf Applikationsebene, beispielsweise Oracles RAC (Real Application Clusters).
Die Chiphardware selbst bekam einen mächtigen Vorwärtsschub durch die 64-Bit-Adressierung, durch die grosse Speicherbereiche angesprochen werden können. Die ewige Intel-Rivalin AMD kam als erste mit solchen 64-bittigen x86-Chips auf den Markt. Intel zog mit EM64T (Extended Memory 64 Technology) nach.
Der jüngste Schritt: Prozessoren mit zwei Kernen. Auch hier war AMD mit ihren Dual-Core-Opterons die erste, Intel liefert inzwischen doppelkernige Xeons. Im Gegensatz zu Clustering- und Grid-Techniken, die an die Leistung von Mainframes heranreichen, indem sie mehrere x86-Server zusammenkoppeln, bringt Dual-Core echtes symmetrisches Multiprocessing (SMP) - wie die Risc-Architektur -, und zwar für jedermann, weil nämlich die Funktion direkt im Chip eingebaut ist. Erstellerinnen wie Dell und Sun haben weitere Ideen aus der High-End-Welt in ihre x86-basierten Unternehmensserver einfliessen lassen.
AMD-Manager Pat Patla gibt unumwunden zu, dass viele vermeintliche x86-Neuerungen eigentlich gar nicht neu seien: «64-Bit-Computing stammt ganz gewiss nicht aus unserer Denkküche. Und auch nicht aus Intels. 64-Bit-Adressierung war von Risc-Plattformen und weiteren, proprietären Cisc-Plattformen bekannt. Unsere Philosophie bezieungsweise Strategie für den Opteron war Rosinenpickerei: Die besten Features verschiedener, leistungsfähigerer Systeme unter x86 zu vereinen.»



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