Wikileaks 01.12.2010, 11:12 Uhr

Hacker attackiert Site und Interpol sucht Assange

Rund um die Enthüllungsplattform Wikileaks ist die nächste Eskalationsstufe erreicht: Ein Hacker hat Wikileaks angegriffen und Interpol fahndet nach Julian Assange, dem Gründer der Plattform.
Berechtigter Vorwurf oder Schmutzkampagne? Wikileaks-Gründer Julian Assange steht im Verdacht der sexuellen Nötigung und wird ab sofort von Interpol gesucht
Wikileaks veröffentlicht derzeit brisante und teils streng geheime Dokumente der US-Regierung. Insgesamt 250'000 Dokumente sollen es am Ende sein. Derweil hat Wikileaks-Chef Julian Assange bereits den nächsten Coup angekündigt: Anfang kommenden Jahres soll es eine grosse Enthüllung geben, die eine US-Grossbank betreffen wird. Kein Wunder also, dass Wikileaks derzeit unter Beschuss durch die US-Regierung steht. Aber auch ein Hacker hat es sich zum Ziel gesetzt, Wikileaks offline zu nehmen. Der Hacker nennt sich in der so genannten Leetspeak «th3j35t3r», also «The Jester», was übersetzt «Spassvogel» oder «Hofnarr» bedeutet. Die DDoS-Attacken starteten am vergangenen Wochenende und sorgten dafür, dass Wikileaks mehrmals die Server wechseln musste. In einer Twitter-Nachricht begrndete der Hacker seine Attacke damit, dass Wikileaks die Leben von Truppen und ausländische Beziehungen bedrohe. In der Vergangenheit hatte «The Jester» islamistische Websites angegriffen. Am gestrigen Dienstag wurden die Wikileaks-Server erneut durch eine DDoS-Attacke angegriffen, wieWikileaks bekannt gab . Die Enthüllungsplattform reagierte auf die Attacke mit einer Verlegung ihrer Server in die Cloud-Infrastruktur von Amazon. Aktuelle Analysen ergeben, dass die Website von Wikileaks derzeit über US-Server und Server in Irland ausgeliefert wird. Die Wikileaks-Seite cablegate.wikileaks.org , auf der die brisanten Dokumente des US-Aussenministeriums veröffentlicht werden,  wird derzeit ebenfalls über Amazon-Server ausgeliefert.

Assange wird von Interpol gesucht

Wikileaks-Gründer Julian Assange wird in Schweden der Vorwurf der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung gemacht. Jetzt sucht deshalb auch Interpol nach dem 39-Jährigen. Die internationale Polizeibehörde Interpol hat Assange zur Fahndung auf ihrer Website ausgeschrieben. Der Wikileaks-Gründer hat die Vorwürfe in der Vergangenheit von sich gewiesen. Assange ist bereits seit Juni 2010 auf der Flucht vor den US-Behörden. Diese werfen ihm die illegale Beschaffung und Verbreitung von geheimen Nato-Dokumenten vor.Der 39-Jhrige hatte zuletzt berlegt, Bern um politisches Asyl zu bitten und hierzulande eine Wikileaks-Stiftung zu grnden. Unklar ist, wo sich Assange momentan aufhält.



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