Software erobert Wide-Area-Netzwerke

Fazit

Der Markt für Wide-Area-Network-Anbindungen steht in den kommenden Monaten und Jahren vor grösseren Veränderungen – in diesem Punkt sind sich so gut wie alle Provider, Systemhäuser und Dienstleister einig.
Das Dashboard von Riverbed SteelConnect: Kunden können die Verbindung zu der jeweils genutzten Public Cloud, hier Microsoft Azure, direkt in ihr Netz einbinden und verwalten.
Auch wenn sich die neuen Techniken Hybrid-WAN und SD-WAN in Deutschland nur langsam durchsetzen, so scheinen sie nach Einschätzung vieler Experten doch zahlreiche aktuelle Probleme lösen und den Unternehmen bessere und vor allem auch deutlich flexiblere WAN-Verbindungen bieten zu können.
So gehen denn auch die Analysten des Marktforschungsunternehmens Gartner in ihrem Report «SD-WAN Is Causing Disruption in the Enterprise WAN Edge», der in diesem Jahr erschienen ist, davon aus, dass zumindest die grossen Unternehmen auf jedem Fall in absehbarer Zeit auf Lösungen für das SD-WAN migrieren werden.
Im März prognostizierten die Gartner-Analysten, dass es bis 2020 bei den Ausgaben für SD-WANs eine jährliche Steigerung von 57 Prozent geben wird und gleichzeitig die Ausgaben für traditionelle Router-Lösungen um gut 23 Prozent fallen werden.
Gartner sieht aber auch die grossen Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen, wenn sie die neuen Techniken für das WAN jetzt einsetzen wollen: Immer mehr Anbieter gehen mit neuen Diensten und Lösungen rund um SD-WAN und Hybrid-WAN an den Markt. Aufgrund der Neuheit der Lösungen – und teilweise auch der Anbieter – kann es für IT-Verantwortliche und CIOs in den Unternehmen relativ schwer werden, eine passende und langfristige Lösung zu finden, die ihren Vorstellungen entspricht und ihren Ansprüchen genügt.
Eine Möglichkeit – die nach Aussage aller befragten Unternehmen auch bei deutschen Firmen immer häufiger genutzt wird – ist der Einstieg über eine hybride WAN-Lösung. Sie erweitert eine bereits bestehende Netzanbindung um die neuen Software-defined-Techniken. So lassen sich die bereits im Unternehmen etablierten WAN-Lösungen weiter nutzen und man braucht auf die neuen flexiblen Funktionen nicht zu verzichten. Später ist dann bei Bedarf immer noch ein kompletter Wechsel auf Hybrid-WAN und SD-WAN möglich.
«Die hybride, intelligente Kombination von MPLS plus Internet als jeweils aktiv genutzte WAN-Transport-Layer in Kombination mit intelligenten Application-Performance-Routing-Funktionen, die eine SD-WAN-Plattform bietet, sind aktuell der Kernfokus bei der Anwendung im Kundenumfeld», bestätigt Ferdinand Ruppert von MPC diese Einschätzung.



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