Digitale Transporthilfen

Automatische Güterzugzusammenstellung

Derweil wird auch in weiteren Bereichen des Schienenverkehrs auf Automatisierung gesetzt. So ist SBB Cargo dabei, die digitale automatische Kupplung (DAK) konsequent einzuführen. Mit dieser werden Wagen und Lokomotiven automatisch zusammengehängt. Zum Entkuppeln ist nur noch ein einziger Handgriff notwendig, bei dem ein Mechanismus betätigt wird. Die Elektrokupplung verfügt zusätzlich zur mechanischen und pneumatischen Verbindung über eine durchgängige Strom- und Daten­leitung. Damit ist eine Datenkommunikation über den gesamten Zugverbund möglich.
Mit dem Tablet lassen sich die Bremsen des Güterzugs überprüfen
Quelle: SBB CFF FFS
Daneben wird auch die Überprüfung der Bremsen automatisiert, was grosse Ersparnisse verspricht. Denn für die manuelle Bremsprobe schreitet heute ein technischer Kontrolleur beide Seiten des Zugs einmal ab und überprüft dabei, ob sich die Bremsen korrekt anlegen und lösen lassen. In Zukunft soll der technische Zustand durch Sensoren kontrolliert und der jeweilige Bremsstatus per Funk auf ein Tablet des Lokführers übermittelt werden. Die Bremsprobe dauert so nach Angaben von SBB Cargo nur noch 10 statt bislang 40 Minuten.
Schliesslich wird an einem Kollisionswarnsystem gearbeitet, das ein teilautonomes Fahren im Rangierbahnhof erlaubt. So soll künftig der Lokführer die Komposition mittels Funkfernsteuerung, Sensortechnik und Bildübertragung ohne Begleitperson steuern können. Die automatische Bremsprobe liefert ihm dabei die unverzichtbaren Gewichts- und Bremsdaten. Rangieren soll damit nur noch mit einem Mitarbeitenden möglich sein.
Dieses System wurde im März 2022 auf dem Schweizer Schienennetz unter realen Betriebsbedingungen erprobt, und zwar mithilfe einer Testkomposition, bestehend aus 13 verschiedenen Güterwagen, einer Lok sowie einem Messwagen der DB Systemtechnik für die Messfahrten. Unterwegs war der Testzug vor allem auf der anspruchsvollen Gotthardachse. Aber auch die produktionellen ­Abläufe wurden durchgespielt, und zwar an den Standorten Zürich-Mülligen und Basel-Kleinhüningen-Hafen ­sowie in den beiden Rangierbahnhöfen Limmattal und Basel.



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