Quotes & Thoughts 15.05.2025, 16:25 Uhr

«Plattformen sind ein Ort der Zusammenarbeit»

Mohamed Abdel Hadi ist Vice President und CTO für die SAP Business Technology Platform in der Region Mittel- und Osteuropa. Im Gespräch erklärt er, wohin sich die Plattform entwickelt und welche Rolle offene Datenarchitekturen spielen.

Mohamed Abdel Hadi, Vice President und CTO für die SAP Business Technology Platform in der Region Mittel- und Osteuropa: «Für mich ist eine Plattform heute ein Ort der Zusammenarbeit. Dynamisch, kreativ und zukunftsorientiert.»
(Quelle: SAP)
Computerworld (CW): SAP positioniert die SAP Business Technology Platform (BTP) als zentrales Element der AI First, Suite First Strategie. Können Sie die Konzepte für uns kurz einordnen und einen Überblick über die wichtigsten Zusammenhänge geben?
Mohamed Abdel Hadi: Gerne, lassen Sie mich zunächst mit Suite First beginnen. Das Konzept «Suite First» steht für die strategische Priorität, die SAP ihrer Business Suite und den damit verbundenen Geschäftsanwendungen einräumt. Bei diesem Ansatz liegt der Fokus darauf, eine integrierte und harmonisierte Benutzererfahrung zu schaffen. Ein zentraler Aspekt von «Suite First» ist die nahtlose Integration der verschiedenen Anwendungen innerhalb der SAP Business Suite. Eine einheitliche Benutzeroberfläche erleichtert es den Anwendern zum Beispiel, ihre Geschäftsprozesse über unterschiedliche Bereiche hinweg durchgängig und effizient zu managen und zu optimieren, wodurch die Produktivität erhöht und die Benutzerakzeptanz gefördert wird. Durch den Fokus auf die intuitive Bedienbarkeit und die Reduktion von Komplexität wird es Anwendern erleichtert, die Möglichkeiten der SAP-Lösungen voll auszuschöpfen.
CW: Ich vermute, dasss Künstliche Intelligenz dabei auch eine wichtige Rolle spielt, oder?
Mohamed Abdel Hadi: Richtig, denn das Konzept «AI First» von SAP steht auch für die strategische Ausrichtung, Künstliche Intelligenz ins Zentrum ihrer Produktentwicklung und Innovationsstrategie zu stellen. Dabei wird KI als integraler Bestandteil der gesamten Produktpalette von SAP betrachtet, um die Funktionalität und den Mehrwert für die Nutzer zu erhöhen. Die Einbindung von KI-Technologien ermöglicht eine Automatisierung von Prozessen, wodurch Routineaufgaben reduziert und die Effizienz erheblich gesteigert werden. Dies erlaubt es Unternehmen, ihre Ressourcen gezielter einzusetzen und sich verstärkt auf strategische Aufgaben zu konzentrieren.
CW: In welchen Unternehmensbereichen kommt KI konkret zur Anwendung?

Mohamed Abdel Hadi: Da gibt es viele Bereiche. Ein grundsätzliches Ergebnis des «AI First»-Ansatzes ist die Verbesserung der Datenanalyse und der Entscheidungsfindung innerhalb von Unternehmen. Durch fortgeschrittene Analysemöglichkeiten, wie beispielsweise Predictive Analytics, werden datenbasierte Entscheidungen gefördert, was zu einer schnelleren Identifizierung von Chancen und Risiken führt und den Entscheidungsprozess optimiert. Die SAP Business Technology Platform bietet dazu die technischen Voraussetzungen und Werkzeuge, um KI-Modelle zu entwickeln, zu implementieren und zu betreiben. Dadurch können Unternehmen datenbasierte Erkenntnisse gewinnen und ihre Entscheidungsprozesse durch Automatisierung und intelligente Vorhersagen verbessern. Funktionen wie Machine Learning, Natural Language Processing und Predictive Analytics sind in die Plattform integriert, um eine nahtlose Anwendung von KI in Geschäftsprozessen zu ermöglichen.
Mohamed Abdel Hadi: «KI ist ein integraler Bestandteil der gesamten Produktpalette von SAP, um die Funktionalität und den Mehrwert für die Nutzer zu erhöhen.»
Quelle: Nakarin-Fotografie
CW: Das tönt sehr komplex...

Mohamed Abdel Hadi: Aber das ist noch nicht alles (lacht). Als weiteres essentielles Element in SAPs «Suite First» und «AI First» Strategie finden wir die SAP Business Data Cloud (BDC), die eine umfassende Datenplattform für die Integration, Verarbeitung und Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen darstellt. Diese Plattform spielt eine wesentliche Rolle, indem sie Unternehmen die Möglichkeit bietet, Daten aus SAP-Anwendungen und Drittanbietersystemen zusammenzuführen und diese für erweiterte Datenanalysen und KI-gestützte Anwendungen bereitzustellen. Unternehmen können grosse Datenmengen effizient verarbeiten, um intelligente Erkenntnisse und prognostische Modelle zu entwickeln, was datenbasierte Entscheidungsprozesse und die Echtzeit-Optimierung von Geschäftsprozessen fördert.

CW: Okay, Sie haben die SAP Business Data Cloud erwähnt. Da werden bei mir Erinnerungen wach. Was unterscheidet die BDC von früheren Ansätzen der SAP im Bereich Data & Analytics – sprechen wir bei der BDC eher von einer Evolution oder Revolution?

Mohamed Abdel Hadi: Die BDC markiert einen grundlegenden Wandel im Daten- und Analytics-Portfolio der SAP – und lässt sich deshalb nicht eindeutig als blosse Evolution oder Revolution klassifizieren. Vielmehr vereint sie beide Dimensionen in einem kohärenten Gesamtkonzept. Einerseits handelt es sich um eine Evolution, da etablierte und bewährte Technologiebausteine – etwa SAP Datasphere, SAP Analytics Cloud und das SAP Business Warehouse – integraler Bestandteil der BDC-Architektur bleiben. Diese Komponenten werden methodisch neu eingebettet, sodass sie im Zusammenspiel eine moderne, Cloud-native Datenplattform bilden, die sich nahtlos in hybride SAP- und Non-SAP-Landschaften integrieren lässt.
Gleichzeitig ist BDC in vielerlei Hinsicht revolutionär – insbesondere durch die Einführung SAP-gemanagter Datenprodukte. Damit übernimmt SAP erstmals die vollständige Verantwortung für die modellgestützte, domänenspezifische Bereitstellung analytisch verwertbarer Datenprodukte – inklusive semantischer Kontextualisierung, Governance und fortlaufender Aktualisierung. Was für viele Unternehmen bislang eine grosse Herausforderung war – nämlich strukturierte, nutzbare Daten zuverlässig aus SAP-Systemen zu extrahieren und mit Non-SAP-Daten zu kombinieren – gehört nun der Vergangenheit an. Genau diese radikale Vereinfachung und Standardisierung komplexer Prozesse kann ohne Übertreibung als revolutionär bezeichnet werden. Sie eröffnet Organisationen ein neues Zeitalter der Datenverwendung – insbesondere mit Blick auf künstliche Intelligenz: Denn nur auf der Grundlage verlässlicher, domänenspezifisch aufbereiteter und jederzeit aktueller Datenprodukte lassen sich moderne AI-Modelle effizient trainieren, betreiben und in Geschäftsprozesse integrieren.
Mohamed Abdel Hadi: «KI ist ein integraler Bestandteil der gesamten Produktpalette von SAP, um die Funktionalität und den Mehrwert für die Nutzer zu erhöhen.»
Quelle: Nakarin-Fotografie
CW: Für mich tönt das schon ziemlich evolutionär. Was bietet denn BDC konkret und was dürfen Unternehmen davon erwarten?

Mohamed Abdel Hadi: Datenprodukte sind zweifellos das zentrale Paradigma moderner Datenarchitekturen – und dennoch bleibt ihre Definition in der Praxis oftmals diffus. Während der Begriff gegenwärtig in nahezu jeder Diskussion über Data & Analytics eine Rolle spielt, existiert kaum ein einheitliches Verständnis darüber, was ein Datenprodukt tatsächlich ausmacht. Genau an dieser Stelle setzt SAP mit einem klar umrissenen, praxisorientierten und technologisch fundierten Konzept an. In der BDC verstehen wir Datenprodukte als vollständig spezifizierte, gebrauchsfertige und katalogisierte Datenartefakte, die mit einer konkreten Wertzusage versehen sind. Das bedeutet: Sie sind so konzipiert, dass sie von Fachbereichen unmittelbar konsumiert und in analytische oder operative Kontexte überführt werden können – ohne dass technisches Vorwissen oder manuelle Aufbereitungsschritte erforderlich wären.
CW: Und welche Rolle spielt SAP dabei?
Mohamed Abdel Hadi: SAP übernimmt dabei die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus des Datenprodukts: von der initialen Erstellung über die Versionierung und laufende Aktualisierung bis hin zur Stilllegung. Das Ergebnis ist ein echtes Rundum-sorglos-Paket, das nicht nur technische Komplexität reduziert, sondern auch Vertrauen in die Datenqualität und -verfügbarkeit schafft. Die sogenannten SAP Managed Data Products ziehen Ihren Inhalt dabei aus den strategischen Quellsystemen des Unternehmens – darunter SAP S/4HANA, SuccessFactors, Concur und weitere. Durch die native Integration dieser Datenquellen in die BDC entstehen hochgradig konsistente, kontextualisierte und betriebsbereite Datenprodukte, die direkt im zentralen Datenkatalog verfügbar sind. Der wahre Mehrwert jedoch entfaltet sich erst im Zusammenspiel: Wenn SAP Managed, Customer Managed, Business Warehouse- und auch Databricks-basierte Datenprodukte miteinander kombiniert werden, entstehen konsumentenorientierte Datenprodukte, die exakt auf die Anforderungen bestimmter Rollen, Prozesse oder Entscheidungssituationen zugeschnitten sind. Dieses Prinzip ist der Kern der aufkommenden Datenproduktökonomie, in der Daten nicht länger als Rohmaterial betrachtet werden, sondern als strategische Assets mit definiertem Nutzen, Qualitätssicherung und Governance.
«Daten werden nicht länger als Rohmaterial betrachtet, sondern als strategische Assets mit definiertem Nutzen, Qualitätssicherung und Governance», ist Mohamed Abdel Hadi überzeugt.
Quelle: Nakarin-Fotografie

CW: Ein Schlagwort, das derzeit kaum wegzudenken ist: Künstliche Intelligenz. Welche Rolle spielen KI-Dienste heute schon und zukünftig auf der BTP bzw. BDC?

Mohamed Abdel Hadi: Mit dem KI Assistenten Joule erhalten die Anwender in unseren Cloud Anwendungen bereits eine komplett neue Art der Interaktion mit dem System. Aus Joule heraus kann der Anwender zum Beispiel einzelne Transaktionen ausführen oder auch sogar modul-übergreifend dank AI Agenten komplexe Prozesse automatisieren. Hierbei spielt SAP BDC eine entscheidende Rolle. Über die erwähnten Data Products erhält Joule Zugriff auf operationale Informationen und kann aus dem Kontext heraus agieren. Ebenso können Data Scientisten über SAP Databricks, was auch Teil der BDC ist, auf die Data Products über ein Zero Copy Konzept zugreifen. Der Zugriff auf die SAP Daten für ei AI/ML Projekt sollte sich dadurch signifikant reduzieren. Etwaige Vorhersagen können in die BDC zurückgespielt und z.B. über die SAC angezeigt werden. Natürlich können BTP Experten auch weiterhin die verschiedenen etablierten BTP Komponenten für eigene AI/ML Projekte nutzen, wie die Predictive Analysis Library oder den Generative AI Hub. Hier sehen wir zum Beispiel grosses Interesse an dem Large Language Modell Mistral, welches wir auf SAP-eigener Hardware hosten, was sicherheitstechnisch für immer mehr Kunden relevant ist.


CW: Viele Unternehmen stehen noch vor der Herausforderung, ihre On-Premise-Systeme oder hybriden Infrastrukturen in die Cloud zu überführen. Wie kann SAP BTP bzw. BDC diese Unternehmen bei ihrer Transformation unterstützen, um auch möglichst schnell von neuen, innovativen Technologien wie KI zu profitieren?

Mohamed Abdel Hadi: Die Cloud Transformation, der Weg von der On-premise Welt in die Cloud ist ein ganz wichtiger Schritt, um die SAP-Systemlandschaft zu modernisieren und zukunftssicher aufzustellen. Dabei geht es nicht nur um einzelne Transformationsprojekte, sondern den Betrieb so zu gestalten, dass Veränderungen jederzeit schnell umgesetzt werden können. Das Konzept wird Continuous Transformation genannt und ermöglicht es Unternehmen auf Änderungen von aussen und neuen Kundenanforderungen jederzeit zu reagieren. Dies ermöglicht Unternehmen schneller zu werden, neue Anforderungen und Innovationen schneller umzusetzen während in der on-premise Welt es oft ein bis 2 Jahre gedauert hat, bis neue Anforderungen umgesetzt wurden. Dabei brauchen die Unternehmen Werkzeuge, um die einzelnen Schritte beispielswiese für Datenmigration, Bereinigung der Systeme oder Archivierung zu gestalten. Die SAP Integrated Toolchain ist dabei ein Toolset, dass sich durch tiefe Integration der einzelnen Komponenten und Templates auszeichnet. Die Komponenten gehören zur SAP-Referenzarchitektur, was die Umsetzungsrisiken für den Kunden reduzieren.
«Die Cloud Transformation, der Weg von der On-premise Welt in die Cloud ist ein ganz wichtiger Schritt, um die SAP-Systemlandschaft zu modernisieren und zukunftssicher aufzustellen.» Mohamed Abdel Hadi.
Quelle: Nakarin-Fotografie


Ein anderer Aspekt ist die BW-Modernisierung mit der BDC. SAP Business Data Cloud ist der Weg in die Zukunft für On-Premise-Bestandskunden von SAP Business Warehouse und stellt die wirtschaftlichste Route für Ihren Umstieg in die Cloud dar. Mit SAP Business Data Cloud nutzen Kunden ihre vorhandenen BW-Daten optimal als Datenprodukte und profitieren von den neuesten Daten- und KI-Funktionen wie bidirektionaler Datenaustausch und maschinelles Lernen bei gleichzeitigem Umstieg in die Cloud.

CW: Könnten Sie mir ein konkretes Praxisbeispiel aus der MEE-Region nennen, bei dem ein Unternehmen mit Hilfe der BTP greifbare, messbare Erfolge erzielen konnten?

Mohamed Abdel Hadi: Sehr gerne. Ein herausragendes Beispiel aus der MEE-Region ist Bosch, ein Unternehmen mit hohem Innovationsanspruch, dass unsere SAP Business Technology Platform gezielt einsetzt, um greifbare Mehrwerte zu schaffen. Im Kundenservice etwa nutzt Bosch KI-gestützte Agenten, die auf unserer BTP basieren. Ganz konkret im Zusammenspiel mit der SAP Service Cloud. Ein intelligenter Agent übernimmt dort die automatische Klassifizierung eingehender Kundenanfragen. Was früher manuell und zeitaufwändig war, läuft jetzt hochgradig effizient, mit messbarem Effekt: Die Bearbeitungszeiten wurden signifikant reduziert, die First-Time-Fix-Rate gesteigert und die Mitarbeitenden können sich stärker auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren. Dieses Beispiel zeigt sehr klar: Die SAP BTP schafft die technologische Basis, auf der KI-Innovationen wie Joule Agents nicht nur denkbar, sondern heute schon produktiv nutzbar sind und das integriert, skalierbar und mit direkter Wirkung auf das Kundenerlebnis.

CW: Was sind aus Ihrer Sicht die häufigsten Fehler, die Unternehmen beim Einstieg in BTP-Projekte machen – und welche Empfehlungen geben Sie diesen Firmen?


Mohamed Abdel Hadi: Für Unternehmen, die mit der SAP BTP starten, ist der wichtigste Erfolgsfaktor aus meiner Sicht ein klarer geschäftlicher Fokus. Es geht nicht darum, jede technische Möglichkeit auszureizen, sondern gezielt die Themen anzugehen, bei denen die Plattform echten Mehrwert schafft. Ob es darum geht, Prozesse intelligenter zu steuern, datenbasierte Entscheidungen zu beschleunigen oder neue Services zu entwickeln, die BTP bietet dafür eine verlässliche Grundlage. Entscheidend ist, dass Business und IT von Anfang an gemeinsam definieren, welches Ziel erreicht werden soll. Die erfolgreichsten Unternehmen starten mit klar umrissenen Use Cases, schaffen schnell sichtbare Ergebnisse und skalieren von dort aus weiter. Die Plattform ist dafür gemacht, Innovation Schritt für Schritt greifbar zu machen und genau das schafft Vertrauen, Orientierung und Dynamik für die nächsten Schritte.

CW: Ein wichtiger Punkt bei der Umsetzung von Projekten ist das Partner-Ökosystem. Wie gestaltet sich dessen Weiterentwicklung und die Zusammenarbeit?

Mohamed Abdel Hadi: Unser Partner-Ökosystem spielt eine wichtige Rolle dabei, die SAP BTP weiterzuentwickeln und noch gezielter auf die Anforderungen unserer Kunden auszurichten. Unsere Solution Extension Partner bringen zum Beispiel wertvolle technische Expertise in unsere Toolchain ein und unterstützen uns dabei, die Entwicklungsumgebung kontinuierlich zu verbessern. In der SAP Business Data Cloud arbeiten wir eng mit Databricks zusammen, um Intelligent Analytics und Pro Code Data Engineering zu ermöglichen. Auch die Hyperscaler sind für uns entscheidende Partner, wenn es um den stabilen und skalierbaren Betrieb unserer Cloud-Infrastrukturen geht – aber auch die Integration zwischen Services der BTP und BDC und den Hyperscler-Plattformen.

Was diese Zusammenarbeit besonders wertvoll macht, ist der enge und vertrauensvolle Austausch. Durch Co-Innovationen, gemeinsame Entwicklungsprojekte und kontinuierliche Abstimmung entstehen Lösungen, die echten Mehrwert für unsere Kunden schaffen. Ein wesentlicher Beitrag kommt zudem von Partnern, die branchenspezifische Inhalte und Lösungen bereitstellen. Sie machen unsere Plattform noch greifbarer, praxisnäher und in vielen Fällen sofort einsetzbar. So entsteht ein dynamisches und vielfältiges Ökosystem. Es beschleunigt Innovation und erschliesst neue Potenziale für unsere Kunden und für die gesamte SAP-Community.

CW: Sie begleiten SAP nun schon seit vielen Jahren in führenden Rollen. Wie hat sich Ihr persönliches Verständnis von 'Technologieplattform' im Laufe dieser Zeit verändert?

Mohamed Abdel Hadi: Als ich mich vor einigen Jahren intensiver mit Technologieplattformen beschäftigt habe, standen für mich vor allem die technischen Aspekte im Vordergrund. Es ging darum, stabile Umgebungen zu schaffen, in denen Unternehmen ihre Systeme verbinden, eigene Erweiterungen entwickeln und zuverlässig betreiben konnten. Heute sehe ich das deutlich breiter. Eine Plattform ist für mich viel mehr als eine technische Basis. Sie ist ein strategisches Instrument, das Innovation fördert, Menschen und Teams verbindet und neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Die SAP BTP ist dafür ein gutes Beispiel. Sie bringt Daten, Prozesse und moderne Technologien wie KI in Einklang mit den konkreten Zielen unserer Kunden und schafft so die Grundlage für echte Weiterentwicklung. Was ich besonders schätze ist die Offenheit, mit der sich die Plattform weiterentwickelt. Sie ist nicht auf SAP beschränkt. Sie ist offen für Partner, Kunden und Entwickler, die gemeinsam an Lösungen arbeiten. Für mich ist eine Plattform heute ein Ort der Zusammenarbeit. Dynamisch, kreativ und zukunftsorientiert.

CW: Vielen Dank, Mohamed Abdel Hadi, für das kompetente und sehr interessante Gespräch.



Das könnte Sie auch interessieren