Frameworks erleichtern den KI-Einstieg

Fazit & Ausblick

In einem sind sich so gut wie alle Fachleute einig: Die deutschen Unternehmen sollten nicht warten, bis Konkurrenten aus dem Ausland an ihnen vorbeigezogen sind, die bereits heute KI und maschinelles Lernen auf breiter Basis einsetzen. «Bei neuen Technologien ist es nicht ungewöhnlich, dass viele Firmen sie erst einführen, wenn der Wettbewerb damit bereits erfolgreich am Markt ist», erklärt Kay Müller-Jones von TCS. Aber diese Strategie sei im Fall von KI riskant. «KI ist kein blosser Trend, sondern wird als entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen angesehen. Und mit jedem Tag des Abwartens wachsen der Rückstand auf die führenden Firmen und der Druck des Marktes.»
Schützenhilfe geben den Unternehmen die Bundesregierung mit ihrer «Nationalen KI-Strategie» und Organisationen wie der KI Bundesverband. Die Regierung will bis 2025 rund drei Milliarden Euro in die Förderung von Forschungsvorhaben und Projekten stecken. Und der Verband hat jüngst das Gütesiegel «AI Made in Germany» vorgestellt hat.
“Nur 18 Prozent der Deutschen empfinden Chat-Bots beim Kundenservice als irritierend. Viel mehr Verbraucher ärgern sich über lange Wartezeiten, falsche Informationen und darüber, von einem Berater zum nächsten weitergereicht zu werden.„
Heinrich Welter
VP Sales und General Manager DACH bei Genesys
Um im Konzert der «Grossen» mitzuspielen, braucht es allerdings eine umfassende Kooperation von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Staat. Die oft gegen neue Techniken skeptischen deutschen Verbraucher scheinen jedenfalls das geringere Problem zu sein. Sie gewöhnen sich offenbar schnell an KI, wenn sie ihnen im Alltag begegnet. Wer die Kundendienst-Hotline eines Produktherstellers, eines Finanzdienstleisters oder einer Versicherung anruft, spricht ja oft schon mit einer KI-Instanz, besser gesagt einem Software-Roboter (Bot): «Nur 18 Prozent der Befragten empfinden Chat-Bots als irritierend beim Kundenservice», berichtet Genesys-Mann Heinrich Welter. «Viel mehr Verbraucher ärgern sich über lange Wartezeiten, falsche Informationen und darüber, von einem Berater zum nächsten weitergereicht zu werden.»



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