"Innovation ist eine Haltung"

Helvetia auf dem Weg vom Ego- zum Ökosystem

Auf dem Weg zum Ökosystem: Martin Tschopp, Head Corporate Development, Helvetia-Gruppe.
Quelle: Namics
Neben Banken müssen im Finanzsektor auch Versicherer ihre Geschäftsmodelle anpassen. So auch bei Helvetia. «Wir müssen neue Ertragsquellen erschliessen und sind aktiv daran ein neues Geschäftsmodell zu entwickeln», sagte Martin Tschopp, Head Corporate Development, Helvetia Gruppe.
Um dieses Ziel zu erreichen soll das Kern-Business gestärkt werden, um Kapital für neue Geschäfte zu erhalten. Ein Weg sind neue Angebote am Markt, wie etwa der Direktversicherer Smile.
Einen anderen beschreitet Helvetia über die Zusammenarbeit mit Jungunternehmen wie etwa Mitipi. Das Unternehmen bietet ein System an, das Einbrecher fern halten soll, in dem Geräte in der Wohnung an- und ausgeschalten und über einen Projektor sogar Schattenwürfe von Personen imitiert werden. Helvetia steigt bei Start-ups aber erst relativ spät ein und investiert in gerade mal ein Prozent aller angesehen Start-ups.

Immer wieder ausprobieren

Einen anderen Ansatz verfolgt der Versicherer mit seinem Innovation Lab. Ein Trend, der zunehmend bei Firmen auszumachen ist. Immer mehr Unternehmen leisten sich im Grunde eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung für digitale Business-Lösungen. Im Innovation Lab von Helvetia arbeiten Doktoranden der Uni St. Gallen an neuen Produkten.
Aus all den Übernahmen, Partnerschaften und neuen Angeboten will Helvetia ein Netzwerk aufbauen. «Wir wollen uns vom Ego- zum Ökosystem bewegen. Mit diesem wollen wir Mehrwerte für unsere Kunden schaffen», sagte Tschopp.
Er verwies, wie seine Vorredner, auf die Bedeutung von Experimenten. In seiner Firma hätte man etwa einen Chatbot für Velodiebstähle getestet. Den Chatbot testete das Unternehmen auch im Bereich Vertragsabschluss anhand sogenannter C-Kunden. Das sind Personen, die sich früher mal für ein Produkt interessierten ohne letztlich einen Vertrag abzuschliessen. Über den Chatbot habe man rund 50 Prozent von ehemals potenziellen Kunden erreicht. Von diesen sei wiederum die Hälfte interessiert gewesen und hiervon hätten 50 Prozent der Personen einen Kaufabschluss getätigt. «Die Aussendienstler fielen fast vom Stuhl», sagte Tschopp zum Erfolg des Experiments.



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