"Innovation ist eine Haltung"

Wie die Bank Cler junge Kunden gewinnt

Von Null auf Zak, lautete der Titel des Vortrags von Sandra Lienhart-Cozzio, CEO & Leiterin Präsidalbereich, Bank Cler.
Quelle: Namics
Was für eine Bank muss man aufbauen, die es schafft, junge Erwachsene anzuziehen? Darüber sprach Sandra Lienhart-Cozzio, CEO der Bank Cler. Diese ist die ehemalige Retailbank von Coop und inzwischen Tochter der Basler Kantonalbank.
Cler musste auf verschiedene Herausforderungen Antworten finden. Die bisherigen Bankkunden waren eher 40 Plus, junge Leute fehlten. Die Finanzbranche muss sich mit der Digitalisierung auseinandersetzen und Start-ups versuchen mit disruptiven Ansätzen das althergebrachte Bankengeschäft zu zerstören. Daher lancierte Cler das Projekt Zak. Ein möglichst einfaches Banking-Erlebnis auf dem Smartphone.

Kunden in den Innovationsprozess integriert

Nach 11 Monaten hatte die Bank ein Minimal Viable Product am Markt. Dem ging unter anderem ein Design-Thinking-Projekt mit Vertretern der Zielgruppe Berufseinsteiger voraus.
Die Zak-App auf dem Smartphone soll quasi die Bank in der Hosentasche sein. Mit Wischgesten, wie man sie auch von der SBB-App kennt, können Anwender etwa Beträge vom Konto in einen sogenannten Spartopf übertragen oder dem WG-Gspännli überweisen, vorausgesetzt beide nutzen die gleiche App.
«Es ist gar nicht so einfach, etwas auf das Minimum zu reduzieren», resümierte Lienhart-Cozzio. Es gebe viele Zusatzservices, die sexy wären.

Verwaltungsratspräsident als Sparringspartner

Nervenaufreibender dürften wohl die internen Widerstände gewesen sein, sowohl von der Führung als auch von einzelnen projektinternen oder projektnahen Mitarbeitern. Denn die Lancierung von Zak sei ein agiler Prozess gewesen. «Eine Bank funktioniert aber nicht agil», sagte die Cler-Chefin. Es habe ein Umdenken gebraucht. Auch mangelte es zunächst an Wissen. «Wir hatten noch nie eine Bank auf das Smartphone gebracht. Wie geht das?», lautete daher die grosse Frage.
Letztlich erhielt das Projekt Rückendeckung von oberster Stelle in Form des Präsidenten des Verwaltungsrats. Dieser sei digitalaffin und unterstützte die Macher auch als Sparringspartner. Mit externen Partnern konnten zudem Wissenslücken gefüllt werden. Künftig sollen zudem weitere Projekte nach agilen Methoden umgesetzt werden.



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