02.10.2009, 10:37 Uhr

Schweiz in der Weltspitze bei Breitband

Bei der Versorgung der Bevölkerung mit Breitband ist die Schweiz weltweit führend. Für künftige Anwendungen wie HD-Videokonferenzen genügt die Infrastruktur aber nicht, ergab eine Studie.
Die 20 weltweit führenden Breitband-Nationen
Im weltweiten Ländervergleich der Breitbandversorgung rangiert die Schweiz auf dem fünften Platz. Hong Kong, Luxemburg, Singapur und Südkorea besitzen besser ausgebaute Infrastrukturen. Die Penetration beträgt hierzulande circa 90 Prozent, in den vier weltweit führenden Breitbandnationen ist nahezu jeder Haushalt über eine schnelle Leitung mit dem Internet verbunden. Innert eines Jahres konnte die Schweiz um 10 Prozent zulegen - dieser Wert wird in der Spitzengruppe nur von Luxemburg (12%) übertroffen.
Schweizer Haushalte sind zu 65 Prozent per DSL, zu 29 Prozent via Fernsehkabel und zu 6 Prozent per Glasfaser mit dem weltweiten Netz verbunden. Via der herkömmlichen Telefonleitung wählt sich nur ein verschwindend geringer Anteil der Anwender ins Internet ein.
Durch die weite Verbreitung schneller Zugänge hierzulande sind auch die Down- und Uploadraten vergleichsweise hoch. Während im weltweit Downloadgeschwindigkeiten von 4,75 MBit/s und Uploadraten von 1,30 MBit/s erreicht werden, können die Schweizer Anwender mittlerweile Leitungen mit 8,49 MBit/s respektive 1,73 MBit/s nutzen. Dabei stieg das Uploadtempo überproportional an: Vor einem Jahr mussten die Nutzer noch mehr als doppelt so lange warten, bis eine Datei ins Internet geladen war (0,80 MBit/s).
Künftige Breitbandanwendungen
Wie aus einer Studie der Saïd Business School der Universität Oxford und der Universität im nordspanischen Oviedo im Auftrag von Cisco weiter hervorgeht, genügt das aktuelle Schweizer Breitbandnetz aber noch nicht künftigen Anforderungen. Für Dienste wie HD-Videokonferenzen, den Austausch grosser Dateien oder IP-Fernsehen in HD-Quaität sind höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erforderlich. Als Minimum definieren die Studienautoren Transferraten von 11,3 MBit/s Down- und 5,0 MBit/s Upload sowie Latenzzeiten von maximal 60 Millisekunden (aktuell: 64 ms).
Beim für diese Hochgeschwindigkeitsanwendungen definierten «Broadband Quality Score» (BQS) erreicht die Schweiz einen Wert von 40. Weltweit führende Nationen sind Südkorea (68), Japan (64) und Schweden (57). Südkorea nimmt in der Hitliste erstmals die weltweite Spitzenposition ein. Hauptgrund ist den Studienautoren zufolge der von der Regierung geförderte Ausbau der Breitbandinfrastruktur.




Das könnte Sie auch interessieren