Reif für grosse Aufgaben

Thin Clients: Reif für grosse Aufgaben

Immer mehr fürs Geld

Das Wichtige an den technischen Neuerungen ist, dass sie aus Standardkomponenten bestehen, während es früher selbst entwickelte, proprietäre Bausteine der verschiedenen Hersteller waren. Die Massenfertigung schafft Raum für Preissenkungen. Die sind absehbar, und zwar in der Form, dass den Kunden in den bisherigen Preisklassen immer besser ausgestattete Geräte angeboten werden.
Durch Standardkomponenten werden die Angebote der Hersteller, sieht man einmal vom Design ab, in den Leistungsklassen immer ähnlicher. Umso wichtiger wird das Differenzierungsmerkmal Software. Das erste ist das Betriebssystem der Geräte. Weltweit entfallen auf die Microsoft-Umgebungen Windows CE und XP Embedded 70 Prozent und auf Linux gut 30 Prozent. Im deutschsprachigen Raum ist es genau umgekehrt. Um hier besser Fuss fassen zu können, hat Wyse ein Linux-Angebot aufgebaut, während der traditionell Linux-orientierte Anbieter Igel Windows ins Programm genommen hat, weil er offenbar im Ausland reüssieren will.
Angesichts der zunehmenden Betriebssystem-Neutralität der Hersteller ist in den letzten Jahren ein anderer Aspekt zum dominierenden Differenzierungsmerkmal der Hersteller geworden: die Management-Software, mit der die Thin Clients nicht nur mit Updates versorgt, sondern auch die Zugriffsrechte der Anwender auf Applikationen eingerichtet werden. Davon war vor wenigen Jahren überhaupt noch nicht die Rede.
Im Management der Thin Clients besteht für die Hersteller die Herausforderung der Zukunft. Igel-Manager Gloge sieht es so: «Der Fokus liegt heute mehr auf der Software als auf der Hardware. Wer als Anbieter beim Management nicht mitreden kann, wird nicht überleben.» Wenn es so kommt, werden kleine Anbieter vom Markt verschwinden oder sich in neuen Unternehmen zusammenschliessen
Zum Autor: Ludger Schmitz ist Redaktor bei unserer Schwesterpublikation Computerwoche
Ludger Schmitz



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