22.04.2010, 09:20 Uhr

Orange-Sunrise-Merger ist geplatzt

Die Wettbewerbskommision (Weko) untersagt die Fusion von Orange und Sunrise. Gemeinsam mit Swisscom hätte man eine kollektiv marktbeherrschende Stellung, so die Begründung.
Die vertiefte Prüfung der Weko habe ergeben, dass durch die Fusion nur noch zwei Mobilfunkunternehmen mit eigenem Netz in der Schweiz verbleiben würden, heisst es. Dadurch würden diese eine kollektiv marktbeherrschende Stellung erlagen, die den wirksamen Wettbewerb beseitigen kann, erklärt die Weko. Dies hätte zur Folge, dass Swisscom und das fusionierte Unternehmen sich nicht mehr wirksamen konkurrenzieren würden. Für beide Anbieter wäre es vorteilhafter, ein relativ hohes Preisniveau beizubehalten als die Position des Mitbewerbers anzugreifen, um Marktanteile zu gewinnen, so die Weko.
Auch die Synerigen, welche Endkunden zugute kommen sollten, seien nicht bedeutend genug, um die zu erwartenden Wettbewerbsnachteile aufzuwiegen. Die Untersuchung hat der Wettbewerbskommission zufolge keine Synergien ergeben, die den Wettbewerb fördern und von denen Konsumenten profitieren würden. «Zudem konnten keine zielführenden Auflagen identifiziert werden, welche die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Weko hätten ausräumen können», heisst es weiter. Mit drei Anbietern bleibt laut Ansicht der Weko im schweizerischen Mobilfunkmarkt hingegen «eine gewisse Wettbewerbsdynamik bestehen und er bleibt offen für Innovation».
Lesen Sie auf der nächsten Seite was die beiden Mutterhäuser zum Entscheid der Weko sagen und wie Comparis.ch die geplatzte Hochzeit bewertet.

Weitere Hintergrundinfos zum Orange-Sunrise-Merger finden Sie hier:

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Mutterhäuser enttäuscht
France Télécom und TDC, die Mutterhäuser von Orange respektive Sunrise, zeigen sich «enttäuscht und erstaunt über diesen Entscheid». Man sei vielmehr überzeugt, dass der geplante Zusammenschluss den Schweizer Konsumenten zugute gekommen wäre. Ohne die Fusion werde die dominante Stellung der Swisscom zementiert. France Télécom und TDC wollen nun «die verschiedenen Optionen für die nächsten Schritte prüfen». Abzuwarten bleibt, wie diese Schritte aussehen werden. So hatte Orange im vergangenen Monat der Weko offenbar gedroht, sich komplett aus der Schweiz zurückzuziehen, wenn es kein grünes Licht für den Merger gibt.
###BILD_26629_left###Comparis.ch: «Entscheid im Sinne der Konsumenten»
Der Online-Vergleichsdienst Comparis.ch meint, dass der Entscheid der Weko für die Konsumenten zu begrüssen ist. Mit drei Anbietern könne der Wettbewerb besser spielen als nur mit zweien. Zudem wäre mit Sunrise derjenige Anbieter vom Markt verschwunden, der in der Vergangenheit die preislich attraktivsten Angebote lanciert habe, heisst es. Diese wären laut Comparis.ch durch die Fusion «über kurz oder lang wohl vom Markt verschwunden».
«Für die Konsumenten dürfte vorerst alles beim Alten bleiben: Die Preise werden auf dem momentan relativ hohen Niveau bleiben», meint Ralf Beyeler, Telekom-Experte beim Schweizer Online-Vergleichsdienst. Entscheidend dürfte sein, wie die Aktionäre von France Télécom und TDC auf das Verbot der Fusion reagieren. Nach Einschätzung von Comparis.ch werden sie höchstwahrscheinlich versuchen, Käufer für ihre Schweizer Töchter zu finden. Dies dürfte allerdings ein schwieriges Unterfangen werden. Schweizer Konsumenten wechseln den Telekom-Anbieter nur selten. Damit sei es für einen kleinen Anbieter schwierig, neue Kunden zu gewinnen, erklärt der Online-Vergleichsdienst. Ausserdem seien die rechtlichen Rahmenbedingungen für alternative Anbieter hierzulande beschwerlicher als in der EU.

Hintergrundinfos zum Orange-Sunrise-Merger finden Sie hier:

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Harald Schodl



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