29.01.2010, 09:32 Uhr

Kritik an Sunrise-Orange-Merger

Die Konsumentenorganisationen Acsi, FRC und SKS lehnen die Übernahme von Sunrise durch Orange ab. Die Fusion würde zu einer kollektiv marktbeherrschenden Stellung gemeinsam mit Swisscom führen.
Das haben die drei Organisationen der Wettbewerbskommission in ihrer Stellungnahme übermittelt. Für das entstehende Unternehmen bestünde kein Druck, die positiven Synergieeffekte der Fusion mittels tieferer Preise an die Konsumenten weiterzugeben und damit den Platzhirschen Swisscom unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: Sunrise mit günstigen Angeboten und einer reformfreundlichen Haltung verschwindet vom Markt. Orange hätte nie mit besonderen Preisattacken beeindruckt. Zudem fehle ein klares Bekenntnis, die agile Sunrise-Strategie zu übernehmen.
Die Konsumentenorganisationen verlangen, die Fusion zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu genehmigen. Gleichzeitig fordern sie eine rasche Revision des Fernmeldegesetzes (FMG). Der Regulationsbehörde ComCom müssen mehr Mittel gegeben werden, um die Telekom-Tarife bereits im Vorfeld zu genehmigen (Ex-Ante-Regulierung), wie es in der EU üblich ist. Ebenso muss das FMG den Anbieterwechsel massiv erleichtern, insbesondere mittels der Abschaffung der automatischen Vertragsverlängerung und der Verpflichtung der Anbieter, echte Preisvergleiche zu publizieren. In der Zwischenzeit sollen Orange und Sunrise ihr Mobilfunknetz zusammenlegen und so Kosten sparen, ohne dass der Wettbewerb leidet.
Sollte die Wettbewerbskommission die Fusion dennoch genehmigen, verlangen die drei Konsumentenorganisationen mehrere Auflagen, insbesondere die Weiterführung der (günstigen) Angebote von Sunrise im Mobilfunk und auf der entbündelten letzten Meile.



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