18.11.2011, 13:51 Uhr

CA bringt Firmen und sich selbst in die Cloud

Der Software-Konzern CA hat neu Produkte im Portfolio, die CIOs die Entscheidung für oder wider der Cloud helfen sollen. Das Unternehmen selbst hat sich klar für die Cloud entschieden.
David Dobson sieht in der Cloud eine Wachstumschance für CA
Angesichts möglicher Kosteneinsparungen erwägen IT-Chefs zunehmend, Systeme fernab des Kerngeschäfts an einen Provider auszulagern. Die Cloud-Dienstleister locken mit tiefen Betriebskosten, Abrechnung nach wirklichem Bedarf und einer Ausfallsicherheit, die auch ein lokal betriebener Server kaum bieten kann. Eine Entscheidungshilfe für die Cloud-Auslagerung, den Inhouse-Betrieb oder einen Hybrid-Ansatz liefert der Software-Konzern CA Technologies mit «Cloud 360». Die Applikation ist nach Angaben von Andy Mann, CAs Vice President Enterprise and Cloud Solutions, eine Weiterentwicklung der Lösung von 4Base Technologies, das der US-Hersteller im vergangenen Jahr gekauft hatte. Die IT-Leiter prüfen ihre Infrastruktur hinsichtlich Cloud-Adaptation in vier Schritten: Analyse des Applikationsportfolios, Bestandsaufnahme bei Service Leveln und deren Management, Kapazitätsanalyse und -planung sowie die Simulation. Am Ende der Analyse stehen laut Mann Empfehlungen, welche Applikationen in welchem Umfeld bestenfalls betrieben werden.

Marktplatz für die Cloud

Um wechselwillige Kunden abzuholen, offeriert CA seit einigen Monaten einen Marktplatz für Cloud-Applikationen. Auf «Cloud Commons» bieten Provider Kapazitäten feil, stellen Business-Apps oder Services für zum Beispiel das Desktop-Outsourcing bereit. Zurzeit sind insgesamt 25 Offerten am Start, mehr folgen, versprach Mike Sargent, General Manager Service Assurance Customer Solutions bei CA. Der Software-Hersteller verdient an jedem Abschluss mit, denn die Abrechnung geschieht zentral über CA. Für Entwickler und Provider, die ihre Applikationen oder Lösungen auf dem Marktplatz anbieten wollen, stellt das Unternehmen ein Developer Studio bereit. Mithilfe des AppLogic-SDKs (Software Development Kit) sollen selbst geschriebene Programme in der Cloud-Infrastruktur bereitgestellt, mit dem «Grid Scheduler» für den Einsatz getestet werden können. Nächste Seite: die Angst der Cloud-Provider Die Sicherheit ist der grösste Hemmschuh für Cloud Computing, heisst es immer wieder. Mit strengen Service Level Agreements (SLA) versuchen die Provider, die Bedenken der Kunden auszuräumen. «Der Ausfall eines Cloud-Dienstes schädigt auch immer den Ruf des Providers», sagt Lina Liberti, CAs Security-Produktmanagerin. «Für den Kunden geht es aber um mehr als den Ruf – schliesslich sind seine Geschäftsdaten oder gar seine Existenz in Gefahr, wenn der Cloud-Dienst ausfällt.» Liberti rät, mithilfe von Tools wie «Cloud 360» die Anforderungen an die eigene Infrastruktur kritisch zu prüfen, bevor ein System übereilt ausgelagert wird nur um Kosteneinsparungen realisieren zu können.

Software plus Software as a Service

Wie ernst CA die Cloud trotz aller Sicherheitshindernisse nimmt, lässt sich an der Strategie des Herstellers ablesen, alle Produkte künftig auch als Cloud-Variante anzubieten. Laut Executive Vice President David Dobson ist die Management-Lösung Nimsoft der erste Baustein von CAs Cloud-Strategie. Das Produkt für den Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen habe eine Lücke im Portfolio geschlossen, denn vor der Akquisition im März letzten Jahres fehlte eine Lösung für die Hälfte des Marktes: dem KMU-Geschäft.
Neben Nimsoft bringt CA auch Security-Produkte als Software as a Service: «Cloud Minder» bündelt Lösungen für Identitäts- und Access-Management. Unternehmen realisieren mit zum Beispiel IdentityMinder die Benutzerverwaltung für lokale Anwendungen und Cloud-Provider wie Amazon, Google, Microsoft oder Salesforce. AuthMinder dient Betreibern von Online-Shops, Kundenkonten zu verwalten, erforderliche Informationen zu sammeln und ohne dediziertes Authentifizierungssystem sicher abzulegen. Vor der Aufgabe, die übrigen Software-Produkte in der Cloud bereit zu stellen, steht CAs Chief Technology Officer Don Ferguson. Der Computerworld sagte er, die Entwickler arbeiteten priorisiert an der Umsetzung von Lösungen. Einen Ausblick auf zuerst realisierte Produkte oder eine Roadmap wollte Ferguson indes nicht offenbaren. «CA wird aber nicht selbst zum Anbieter von Cloud-Produkten werden», stellte er klar. Vielmehr sollen Partner und Provider mit den Software-as-a-Service-Lösungen eigene Produktpakete schnüren.



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