«Home Office macht das Business persönlicher»

Fachkräftemangel kein Problem

CW: Wie gross ist die Herausforderung für HP, Fachkräfte in der Schweiz zu finden?
Müller: HP hat einen grossen Vorteil: Wir haben eine starke Marke. Deshalb ist die Herausforderung, neue Mitarbeiter zu finden, bisher nicht so gross. Sobald wir eine Stelle ausschreiben, bekommen wir sehr schnell Bewerbungen. Einerseits Kandidaten vom Arbeitsmarkt, andererseits Bewerber aus unserem Partner-Ökosystem. Entsprechend haben wir keine Probleme, qualifizierte Fachkräfte zu finden.
CW: Sie sind fast fünf Jahre CEO. Was haben Sie bewegen können, was möchten Sie noch bewegen?
Müller: Meine erste Aufgabe als Landesgeschäftsführer war 2012 das Zusammenführen von zwei Geschäftsbereichen: der PC- und der Drucker-Sparte. Das war eine Herausforderung, denn es gibt nicht nur die angesprochene Firmenkultur, sondern auch eine Kultur innerhalb der verschiedenen Abteilungen. Die Sparten waren doch sehr unterschiedlich.
Die zweite Herausforderung war 2014 die Aufteilung des Unternehmens und HP Schweiz in die Eigenständigkeit zu führen. Dafür habe ich mich eng mit der Geschäftsleitung von Hewlett Packard Enterprise abgestimmt. Viele Entscheidungen haben wir gemeinsam getroffen. Ansonsten wäre die Trennung nicht so reibungslos verlaufen.
Auch heute ist das Verhältnis zu den früheren Kollegen gut. Das zeigt sich auch bei der Wahl des neuen Firmensitzes: Wir haben unabhängig voneinander neue Standorte evaluiert und uns für das Glattzentrum entschieden.
Solche Resultate innert nützlicher Frist hätte ich jedoch ohne mein Team nicht erreichen können. In dieser Hinsicht würde ich mich als typisch schweizerisch bezeichnen, denn für Entscheide suche ich einen möglichst breiten Konsens.
CW: Haben Sie mittlerweile besondere Führungsinstrumente bei HP Schweiz etabliert?
Müller: Wir veranstalten jährlich eine interne «Business Leader Conference». An den Anlass kann jedes Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung von HP Schweiz ein Talent aus dem eigenen Team nominieren, das ebenfalls an dem Treffen teilnehmen darf. Seien es Auszubildende oder gestandene Mitarbeiter. Gemeinsam blicken wir zurück auf das Geschäftsjahr und voraus auf neue Herausforderungen.
In Initiativen halten wir fest, welche besonderen Projekte im neuen Geschäftsjahr angegangen werden sollen. Diese Initiativen werden nicht zwingend von einem Kadermitglied geleitet – es kann auch ein Talent sein. Diese Person kümmert sich dann hauptsächlich um die Initiative, deren Fortschritt wir regelmässig abfragen. So stossen wir Veränderungen an und stellen deren Umsetzung sicher.



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