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Montag, 12. Juli 2021

Wegen Malware-Infektion: Deutscher Landkreis ruft Katastrophenfall aus
Die Verwaltung des deutschen Landkreises Anhalt-Bitterfeld kämpft derzeit mit einer schweren Malware-Infektion. Angreifern gelang es vergangene Woche, mehrere Server zu infizieren sowie eine noch nicht bekannte Zahl von Dateien zu verschlüsseln, wie «Heise» berichtet. Alle kritischen Systeme seien danach vom Netz getrennt worden, um einen möglichen Datenabfluss zu verhindern. «Dieser Angriff hat auf alle Bereiche des Leistungsspektrums des Landkreises unmittelbare Auswirkungen und betrifft somit auch die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, die zurzeit nicht bearbeitet werden können», teilte der Kreis mit. Damit der Landrat schneller entscheiden und Hilfe anfordern kann, wurde zudem der Katastrophenfall ausgerufen. Denn für die Verwaltung geht es nun darum, die Quelle der Infektion zu finden, den Vorfall zu analysieren, das Virus zu bekämpfen und die IT-Infrastruktur wieder aufzubauen, wie es im Bericht weiter heisst. Unterstützung erhalte der Landkreis dabei unter anderem von Experten aus Bundes- und Landesbehörden – auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei eingebunden.
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Scout24 ernennt CTO
Bei Scout24 übernimmt Rowena Patrao den Posten des Chief Technology Officers (CTO). In dieser Rolle verantwortet die Managerin den Tech-Bereich des Unternehmens und soll dabei helfen, die Transformation von ImmoScout24 zu einem digitalen Marktnetzwerk voranzutreiben, wie Scout24 mitteilt. Patrao wird als «absolute Expertin mit langjähriger Führungserfahrung in der globalen Tech-Branche» bezeichnet. Sie verfüge über mehr als 17 Jahre Erfahrung in der Führung und Softwareentwicklung von Start-ups und globalen Tech-Unternehmen. Stationen seien dabei Microsoft in Redmond und Bangalore oder auch Amazon in Seattle gewesen. Laut Communiqué arbeitete Patrao etwa mehr als elf Jahre lang bei Microsoft an Initiativen für Exchange Server, Windows Media, Windows Phone und Bing Ads. Zudem sei sie federführend an der Entwicklung des Kindle Fire beteiligt gewesen, Amazons erstem Tablet eReader. Bei VMware India habe sie sich auf die Umwandlung von On-Premise-Lösungen in eine skalierbare, Cloud-basierte Architektur fokussiert.
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Cyber-Angriff auf ukrainische Marine-Webseite
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Hacker für den Angriff auf die Webseite seiner Marinestreitkräfte verantwortlich gemacht. Die Hacker hätten Verbindungen zu russischen Behörden, teilte das Ministerium mit. Sie hätten gefälschte Berichte über die internationalen Sea Breeze-2021 Militärübungen veröffentlicht. Die Webseite der Marine sei nun wieder hergestellt, gab das Ministerium weiter bekannt. «Die Bedrohungen unserer Webseite wurden beseitigt. Die Funktion der Marinewebseite wird in kurzer Zeit wieder hergestellt sein. Wir arbeiten daran, unser Sicherheitsniveau der Gefahr anzupassen.» Das russische Aussenministerium war nicht sofort für einen Kommentar ausserhalb der normalen Geschäftszeiten verfügbar. Kiew, gemeinsam mit Ländern der NATO, hatte Ende Juni mit zweiwöchigen Militärübungen begonnen. Russland hatte die Regierung der Ukraine aufgefordert, diese Militär-Übungen abzusagen. Kiew hatte schon zuvor Russland beschuldigt, Cyber-Angriffe als Teil eines hybriden Krieges gegen die Ukraine zu orchestrieren. Russland bestreitet dies.
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Clubhouse-Gründer sehen sich gegen Facebook & Co. gut im Spiel
Die Macher der Talk-App Clubhouse hoffen, ihre Nische gegen die Frontal-Attacke mächtiger Rivalen wie Facebook und Twitter zu verteidigen. Die Social-Media-Riesen werden bei ihren Clubhouse-Kopien oft im Vorteil gesehen, da sie auf ein Geflecht aus hunderten Millionen bereits miteinander vernetzter Nutzer bauen können. Die Erfahrung zeige jedoch, dass Nutzer in verschiedenen Anwendungssituationen – wie etwa Audio, Foto oder Text – auf unterschiedliche soziale Kreise setzten, sagte Clubhouse-Mitgründer Rohan Seth. Clubhouse musste diese sozialen Verknüpfungen zwischen den Nutzern von Null auf entwickeln. Dafür riefen die Betreiber die Neuankömmlinge dazu auf, ihre Adressbücher hochzuladen, um Bekannte wiederzufinden. Während die Funktion für Kritik von Datenschützern sorgte, betonte Mitgründer und Chef Paul Davison, dass man die App auch ohne Teilen von Kontaktdaten nutzen könne. Clubhouse ist eine Audio-App, bei der die Anwender Gesprächen wie bei einem Live-Podcast zuhören und sich auch aktiv an Diskussionen beteiligen können. In der Corona-Pandemie entwickelte sich ein Hype rund um die Anwendung, in die man immer noch nur mit Einladung eines Mitglieds reinkommen kann. Facebook und Twitter brachten in den vergangenen Monaten ihre Talk-Apps mit sehr ähnlichen Konzepten an den Start.
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