Eine Software für die WIR-Währung

EXKLUSIV: Eine Software für die WIR-Währung

Die neuen Geschäftsprozesse für die Kassentransaktionen wurden mit der Entwicklungsumgebung Net Express von Micro Focus erstellt. Für das neue Browser-Front-end generierte Net Express den HTML-Code direkt aus den entsprechenden Cobol-Programmen - schlüsselfertig mit allen notwendigen Schnittstellen. «Für uns war wichtig, dass wir bei Cobol als Programmiersprache bleiben konnten», merkt Jacobi an. «Die Entwicklung mit einer anderen Sprache, beispielsweise mit Java, wäre zwar grundsätzlich möglich gewesen, hätte aber einen wesentlich höheren Aufwand bedeutet. Die Entwicklung mit Cobol war für uns daher auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten geboten.»

Von NCR Unix zu Sun Solaris

Mittlerweile war allerdings für die WIR Bank bereits die nächste Migration notwendig geworden: «Es zeichnete sich auch das Ende der NCR-Unix-Plattform ab», führt Jacobi aus. «Wir benötigten für unsere gestiegenen Anforderungen und aber auch für die stark wachsende Zahl von Transaktionen eine neue, leistungsfähigere und auch skalierbare Hardware. Dafür fanden wir auf der bisherigen Plattform nicht genügend Unterstützung, so dass wir uns entschlossen, mit unseren Anwendungen abermals auf eine neue Plattform zu wechseln.» Nach gründlicher Evaluierung entschied sich die WIR Bank für Sun Solaris, blieb also hinsichtlich der technischen Grundlagen weiter in der Unix-Welt. Da Micro Focus auch diese Plattform mit einer Entwicklungsumgebung und einem Laufzeitsystem unterstützt, waren keine größeren Anpassungen der Programme erforderlich. Mit Net Express konnte die Portierung der Applikationen problemlos durchgeführt werden. Die Migration wurde zunächst nur für die Entwicklungs- und Testsysteme vorgenommen, anschließend wurden auch die produktiven Systeme umgestellt. Seit Mitte 2005 arbeitet die IT der WIR Bank ganz auf Basis von Sun Solaris. Die Performance der neuen Um-gebung hat die Erwartungen bestätigt: «Die Batch-Läufe für die täglichen Tagesabschlüsse arbeiteten auf der NCR-Unix-Anlage meist von 18 Uhr 30 bis 23 Uhr», erläutert Jacobi. «Jetzt sind wir schon nach zwei Stunden fertig.» Dass auch diese neuerliche Migration ohne Entwicklungsaufwand innerhalb weniger Monate durchgeführt werden konnte, unterstreicht die große Flexibilität der programmiertechnischen Grundlage. Alle Geschäftsprozesse laufen heute weiterhin als Cobol-Programme unter Unix, wobei die Kernbestandteile noch immer auf die ursprünglichen VXR-Applikationen zurückgehen. Dazu kommen die neuen Kassenanwendungen, ebenfalls Cobol-Applikationen, aber mit modernem Browser-Frontend. Der Transaktionsmonitor Top End konnte auf Sun Solaris ebenso mit-genommen werden wie die proprietäre Datenbank Supra PDM, wodurch die Anpassungsarbeiten sehr gering gehalten werden konnten.



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