Eine Software für die WIR-Währung

EXKLUSIV: Eine Software für die WIR-Währung

Vom WIR zum Franken

Im letzten Jahrzehnt wurde das traditionelle WIR-System modernisiert: WIR und Franken sind heute sehr eng verbunden. Die WIR Bank hat sich dementsprechend zu einer vollständigen Bank weiterentwickelt, die auch ganz «normale» Bankgeschäfte abwickelt. Die IT-Landschaft der WIR Bank ist natürlich von den Besonderheiten des Geschäftsmodells geprägt. Applikationen fertig von der Stange gab es für die WIR Bank nie. In den 80er Jahren hat das Institut daher eine komplette Bankensoftware ganz in eigener Regie erstellt, die von der Kontenführung über den Zahlungsverkehr bis zur Kreditvergabe zwar alle branchenüblichen Features umfasste, aber natürlich ganz auf den WIR abgestimmt sein musste. Die Softwareentwicklung für dieses typische Legacy-System wurde in Cobol durchgeführt, als technische Basis diente ein NCR-VRX-Hostsystem, die hierarchische Datenbank Total DB von Cincom und der Transak-tionsmonitor Tran Pro. Die Lösung deckte zwar alle Anforderungen ab, aber als Mitte der 90er Jahre der Hardware-Hersteller den technischen Support einstellte, musste die WIR Bank zum ersten Mal ihre IT-Systeme migrieren. Man entschied sich für ein NCR-Unix-System, weil dafür eine Reihe von Migrationstools angeboten wurden, die die Übernahme von Applikationen und Daten erleichterten. So wurde aus Total DB die Unix-Variante Supra PDM, und von Tran Pro wechselte man zu BEAs Transaktionsmonitor Top End - die Cobol-Software konnte weitgehend übernommen werden, hier zahlte es sich zum ersten Mal aus, dass sich die WIR Bank auf die Standards ausrichtete. Allerdings waren die Anwendungen auch unter Unix weiterhin klassisch zeichenorientiert. «Zu dieser Zeit konnten wir uns nicht um die Optimierung und Moderni-sierung der Anwendungen kümmern, weil wir die neuen Anforderungen, die sich aus der veränderten Geschäftspolitik ergaben, abdecken mussten», erläutert Lutz Jacobi, Projektleiter bei der WIR Bank.



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