OSS und SLAs

OSS und SLAs

Am einfachsten erhalten Sie ein SLA für OSS über einen Systemanbieter. Dieser bettet die OSS-Komponente in ein gesamtes Leistungspaket ein und stellt das Funktionieren und die Wartung sicher. Gerade bei Software ist das für viele der einzig gangbare Weg, da ein SLA für eine einzelne Softwarekomponente sehr viel Eigenleistungen und Know-how voraussetzt. Vergleichbar ist das mit dem Einkauf eines Fernsehers beim Fachhändler statt beim Hersteller oder Discounter. Der Fachhändler erbringt Zusatzleistungen wie Beratung, Zusammenstellung von Zusatzgeräten, Programmierung der Sender und dem Stellen eines Ersatzgerätes im Falle einer Reparatur. Diese Zusatzleistungen bezahlen Sie mit einem höheren Einstandspreis. Für OSS gibt es auf dem Markt verschiedene Dienstleister, welche diese Services gegen Entgelt auch für Einzelprodukte anbieten.
Nun werden Sie einwenden: «Ja, aber mit einem SLA wird mir das und jenes garantiert. Diese Garantie kann eine OSS-Lizenz weder mir noch einem System-anbieter geben.» Das ist richtig. Die OSS-Lizenzen schliessen irgendwelche Garantien aus. Aber auch die meisten kommerziellen Lizenzen schliessen sehr viele Garantien aus und beschränken sich auf das, was im Notfall erzwungen und letztlich eingeklagt werden kann. Zudem sind die vertraglichen Konstrukte so kompliziert, dass die meisten Firmen ihre Rechte gar nicht richtig kennen, die sie beim Installieren abgenickt haben. Kritisch könnten höchstens allfällige Rechtsansprüche Dritter sein, die im Falle von Lizenzverstössen beim Einsatz von OSS einen finanziellen Schaden verursachen. Wer dieses Risiko hoch einstuft, kann den potenziellen Schaden unterdessen sogar versichern lassen.
Dass Open-Source-Software sich stark auf ein kooperatives Modell von Produzenten und Konsumenten abstützt, ist ein anderes Thema. Nutzer müssen sich daher über-legen, ob sie sich in dieser Kooperation aktiv durch eigene Contributions irgendwelcher Art beteiligen wollen.



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