27.01.2006, 14:22 Uhr

Windows-Server identifiziert sich

Mit dem Release 2 erweitert Microsoft den Windows Server 2003. Davon profitiert vor allem, wer Identity-Management benötigt. Von Martin Kuppinger*
Die Release-Politik von Microsoft ist vom stetigen Wandel geprägt. Mit dem Release 2 für den Windows Server 2003 gibt es nun eine Sammlung von Add-Ons, die insbesondere viele Neuerungen bei der Identity-Federation bietet. Hierbei handelt es sich um den Web-Services-basierten Austausch von Benutzerinformationen über verschiedene Anwendungen hinweg. Die Bezeichnung als Release 2 (R2) ist missverständlich. Es handelt sich hier um ein Update-Paket für den Windows Server 2003 mit Service Pack 1, aber nicht um eine neue Betriebssystemversion. Mit dem R2 hat Microsoft vielmehr in erster Linie so genannte Feature Packs zusammengefasst, funktionale Erweiterungen, die zum kostenlosen Download bereitstehen. Der Windows Server 2003 R2 umfasst einige bereits veröffentlichte Feature Packs, aber auch ganz neue Funktionsbereiche wie die Identity-Federation. Da es «nur» zusätzliche Softwarekomponenten sind, ist der Aufwand für den Rollout gering. Es braucht keine Neuinstallation. Die Einrichtung des Windows Server 2003 R2 entspricht vielmehr der Installation zusätzlicher Software auf einem bestehenden Betriebssystem.

Ausbau der Funktionalität

Die Unterstützung für die Identity-Federation ist keineswegs die einzige frische Funktionalität. Neues gibt es auch bei der Speicherverwaltung, der Dateireplikation auch über Standortgrenzen hinweg und bei der Integration mit Unix. Letztere beschränkt sich im Wesentlichen auf die nun integrierten Microsoft Services for Unix (MSSFU). Für die Replikation von Dateien finden sich beim Windows Server 2003 R2 völlig neue Implementierungen des DFS (Distributed File System) und des bisherigen FRS (File Replication Service). Letzterer wird nun als DFS-R (DFS-Replication) bezeichnet. Bislang hat FRS ausserhalb der Sysvol-Replikation auf Domänencontrollern häufig Prob-leme verursacht. Die neue Variante soll deutlich stabiler und skalierbarer sein. Erste Erfahrungen bestätigen dieses Versprechen. Ausserdem können komplexere Replikationstopologien aufgebaut werden, und die Konfiguration ist einfacher geworden. Mit der RDC (Remote Differential Compression) wird zudem die Netzlast reduziert, weil nur noch die Änderungen von Dateien repliziert werden.
* Martin Kuppinger ist Autor, Berater und Analyst in Stuttgart.



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