Enthüllt 04.11.2009, 16:58 Uhr

Erste Infos zu Windows 8

Windows 7 ist noch gar nicht richtig unter die Leute gebracht, da werweisst die Webgemeinde schon über den Nachfolger Windows 8. Computerworld.ch hat ein wenig in den Gerüchteküchen herumgeschnuppert und präsentiert, was bereits bekannt ist über den Windows-7-Nachfolger.

Windows 8: Mindestens Geduld bis 2011

Offiziell hat Microsoft zum Release-Datum des Windows-Nachfolgers noch nichts verlauten lassen. Allerdings ist bekannt, dass die Redmonder in Sachen Betriebssystem einen zwei- bis dreijährigen Release-Zyklus haben. Nach Adam Riese ist somit das nächste Windows Ende 2011 oder Anfang 2012 fällig.
Doch es gibt einen weiteren Hinweis: Unlängst haben Windows-Enthusiasten eine Powerpoint-Präsentation auf italienisch ausgegraben, auf der eine Roadmap für Windows Server zu sehen ist. Dort wird der nächste grössere Update unter der Bezeichnung "Windows 8" mit 2012 angegeben.
Direkt aus Redmond dürfte die Windowsgemeinde frühestens nächstes Jahr mehr erfahren. So gegen Ende 2010 ist nämlich eine erste Beta von Windows 8 geplant. Das ist normalerweise der Zeitpunkt, wenn Microsoft etwas genauer umreisst, was alles im nächsten Betriebssystem drin ist und wann es auf den Markt kommen soll.

Ein Satz Richtung 128 Bit

Geschwätzige Microsoft-Mitarbeiter legen die Vermutung nahe, dass Windows 8 auch auf einer 128-Bit-Architektur basieren könnte oder zumindest sowohl mit 64 als auch mit 128 Bit klar kommt.
Konkret hat der Microsoft-Programmierer Robert Morgan in seinem LinkedIn-Profil verklickert, er sei in einem Projekt involviert, bei dem es um die Zusammenarbeit zwischen der jetzigen 64-Bit- und einer künftigen 128-Bit-Architekur gehe. Morgan hatte zudem verlauten lassen, dass der Software-Riese hoffe, bald entsprechende Unterstützung von Prozessorherstellern wie Intel und AMD (Advanced Micro Devises) für ein 128-bittiges Betriebssystem zu erhalten.

Schneller in den Ruhezustand und wieder raus

Wer zu der Sorte PC-User gehört, der seinen Rechner am Ende eines arbeitsreichen Tages nicht ausschaltet, sondern in den Ruhezustand schickt, darf sich auf Windows 8 freuen. Denn das nächste Betriebssystem erhält möglicherweise eine neue Engine, die diesen Vorgang beschleunigt. Grundlage für den Schlaf-Turbo ist ein verbessertes Kompressionsverfahren.
Auch diese Info stammt aus dem Resumé eines ehemaligen Microsoft-Angestellten, der in LinkedIn darüber referierte, wie er für die Redmonder an der entsprechenden Funktion herumgetüftelt hat. Ihm zufolge wird der überarbeitete Schlafmodus Teil von Windows 8 und ersetzt das mit Windows Vista eingeführte Kompressionsverfahren.

Windows 8 erhält mehr Sicherheits-Features

Windows 8 soll auch in Sachen Sicherheit gegenüber Windows 7 einen Zahn zulegen. Eines der diesebezüglichen Features nennt sich PatchGuard. Es sorgt bereits im 64-bittigen Windows 7 dafür, dass der Betriebssystemkern nicht von Dritten gepatcht oder sonst wie manipuliert werden kann. Die Funktion soll verhindern, dass Hacker sich am Kernel zu schaffen machen.
PatchGuard soll in Windows 8 noch etwas genauer hinschauen können, wer sich am Kernel schadlos halten will. Auch diese Information stammt aus dem Curriculum Vitae eines Microsoft-Angestellten, der ein entsprechendes Whitepaper verfasst hat, dessen Inhalt anscheinend von seinen Vorgesetzten für so wertvoll bewertet wurde, dass die Verbesserungen für Windows 8 eingeplant werden.

Das multimediale Seepferdchen wird Windows-Bestandteil

Multimedia- und Webentwickler, die Microsofts Flash-Konkurrenten Silverlight verwenden kennen bereits die beiden Techniken SeaDragon und Deep Zoom. Mit diesen lassen sich Grafiken und Benutzeroberflächen erstellen, in denen man sich unterbruchslos wie in einer Animation bewegen kann oder sich immer weiter in eine Foto hineinzoomen kann.
Diese beiden Techniken könnten Teil von Windows 8 werden. Schliesslich sucht Microsoft in einem Stelleninserat nach einem entsprechenden Entwicklungschef. In der Anzeige steht darüber hinaus, dass man die Multimedia-Verfahren in Windows 8 einfliessen lassen will.

Windows 8 soll mehrere Bildschirme besser unterstützen

Dieses Feature hat kein Geringerer als der grosse Windows-Zampano bei Microsoft, Steven Sinovsky, höchstpersönlich erwähnt. Denn er musste erklären, warum die verbesserte Benutzeroberfläche für die Verwendung mehrerer Monitore nicht schon in Windows 7 enthalten ist.
Es habe schlicht und einfach die Zeit gefehlt, dieses Projekt genügend voranzutreiben. Es sei nun aber auf der Aufgabenliste für Windows 8, erklärt Sinofsky.
Da die Microsoft-Entwickler bei diesem Feature von einem gewissen Eigennutz getrieben sind - "Wir von Microsoft verwenden alle mehrere Bildschirme" -, darf also diesbezüglich in Windows 8 mit Verbesserungen gerechnet werden. Erwartet dürfen Szenarien, bei denen drei oder mehr Monitore in diversen Konstellationen verwendet werden.

Windows 8 hat den ARM dran

Windows 8 dürfte sich mit Chips des Typs ARM und mit Qualcomms Snapdragon anfreunden. Geplant ist wohl nicht, dass das Betriebssystem direkt auf diesen Prozessoren aufsetzt. Aber es könnte über eine virtuelle Umgebung darauf lauffähig werden.
Sinnvoll ist dies allerdings nicht unbedingt für die Vollversion des OS. Aber die mobilen Varianten, die es von Windows 8 geben könnte, wären so in der Lage auf ARM-Geräten wie etwa Smartphones betrieben werden zu können.

Bessere Replikation und schnelleres Caching

Aus diversen Jobinseraten lässt sich schliessen, dass Microsoft einige professionelle Features verbessern wird, die dann wohl hauptsächlich die Server-Version von Windows 8 betreffen wird. Hierunter fällt Clustering und Replikation. Bei Letzterem könnte die Dienstleistung Distributed File System Replication (DFSR) zum Tragen kommen. Diese soll es ermöglichen, dass dereinst Ordner mit Dateien, die auf mehreren Servern verstaut sind, mit einander abgeglichen werden können.
Daneben ist Microsoft dabei, BranchCache zu verbessern. Dieses Feature ist neu in Windows 7. Dabei werden Webseiten in einem speziellen Zwischenspeicher verstaut. Will ein Kollege aus der gleichen Zweigniederlassung (Branch) dieselbe Information aus dem Internet fischen, wird ihm die Kopie aus dem Abteilungs-Cache präsentiert und nicht das Original aus dem Web.



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