ERP 6.0 und S/4Hana 04.02.2020, 18:02 Uhr

SAP verlängert Wartung seiner ERP-Systeme

Der Software-Hersteller SAP kündigt verlängerte Wartungsfristen für seine aktuellen ERP-Systeme an. Das noch populäre ERP 6.0 soll bis 2030 gepflegt werden, S/4Hana bis 2040.
SAPs Co-CEO Christian Klein verspricht Kunden eine längere Wartung ihrer ERP-Systeme
(Quelle: SAP)
Der deutsche Software-Konzern SAP nimmt vielen IT-Leitern eine schwere Last von den Schultern: Sie haben neu bis Ende 2030 Zeit, um ihre ERP-Systeme auf die aktuelle Version S/4Hana umzustellen. Ist der Wechsel geschafft, können sie garantiert bis Ende 2040 mit den neuen Lösungen weiterarbeiten. Das geht aus einer Medienmitteilung von SAP vom Dienstag hervor. Der Anbieter kommt damit Forderungen seitens der Kunden und der Anwendergruppen nach, die sich seit einigen Jahren für längere Wartungszusagen stark gemacht hatten.
Entsprechend positiv bewertet die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) das neue Entgegenkommen seitens des ERP-Marktführers: «SAP hat die Anforderungen der Kunden hinsichtlich einer nachhaltigen, umfänglichen Maintenance-Strategie umgesetzt und eine starke Basis für die Zukunft geschaffen», sagt Andreas Oczko, DSAG-Vorstand Operations/Service & Support, laut einer Medienmitteilung. Die bisherigen Fristen (bis 2025) seien für viele Kunden einfach nicht genug Zeit gewesen, um die digitale Transformation richtig und umfänglich anzugehen.
Von der Interessengemeinschaft SAP Schweiz (IG SAP CH) werden die neuen Fristen ebenfalls wohlwollend aufgenommen: «SAP zeigt, dass sie Kundenbedürfnisse wieder ernst nehmen. Die neuen Wartungsfenster tragen zu mehr Planungs- und Betriebssicherheit im gesamten SAP-Umfeld bei», sagt IG-Sprecher Peter Hartmann der Computerworld. Die aktuelle Migrationsquote auf S/4 von knapp 10 Prozent spiegele wider, das der bisherige Termin für das Wartungsende im Jahr 2025 nicht für alle Kunden machbar gewesen sei.

Die neuen Wartungsfenster

Neu haben die SAP-Kunden bis 2027 Zeit, ihre ERP-6.0-Umgegbungen zu den heutigen Wartungsgebühren unverändert weiter zu betreiben. Ab 2028 läuft das Wartungsmodell «Customer Specific Maintenance» zu unveränderten Gebühren. Bis Ende 2030 müssen sie dann in das Wartungsmodell «Extended Maintenance» mit zusätzlichen Kosten wechseln. Für S/4Hana garantiert SAP die Standard-Wartung bis mindestens Ende des Jahres 2040.
Andreas Oczko von der DSAG fordert die SAP-Anwender nun zum Start der Migration auf
Quelle: DSAG
Die DSAG ermahnt die SAP-Anwender allerdings auch, die Migration auf die neue SAP-Plattform nicht auf die lange Bank zu schieben: «Die Wartungszusagen für die Business Suite 7 bis Ende 2030 sowie für S/4Hana bis mindestens 2040 sind kein Freibrief, weiter zu warten. Im Gegenteil, sie müssen der Startschuss sein, dass die Unternehmen ihre letzte Zurückhaltung ablegen und die digitale Transformation beginnen», sagt Oczko. Es gelte für die Kunden nun, die Möglichkeiten zu nutzen, die S/4Hana bieten, um den Weg in die digitale Zukunft einzuschlagen.



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