Die E-Mail ist tot, es lebe die E-Mail

Wichtige Chat-Plattformen kurz vorgestellt (Auswahl)

Atlassian: Das australische Software-Unternehmen Atlas­sian betreibt mit HipChat Data Center (On-Premise und Cloud) und Stride (nur Cloud) zwei Chat-Plattformen. Das Flaggschiff HipChat bietet wichtige Funktionen für die Zusammenarbeit im Team wie Filesharing, Text-Chat, Audio- und Videoanrufe, Chat-Historie und mobile Apps für iOS und An­droid. Hinzu kommen Schnittstellen zu Facebook, Twitter, Google Drive oder Software für CRM und Projektmanagement.
Der rein cloudbasierte Team-Chat Stride bietet wie sein grosser Bruder HipChat viele Collaboration-Funktionen wie Audio- und Video-Chat, Audio- und Video-Conferencing und Status-Benachrichtungen. Besonderheit ist ein Fokus-Mode zum Fokussieren und Ausblenden von Nachrichten. Es bleibt abzuwarten, ob Atlassian auf Dauer wirklich an zwei ähnlichen Chat-Produkten festhält.
Cisco: Über die Chat-Plattform Cisco WebEx Teams, ehemals Cisco Spark, können Mitarbeiter mit Hilfe von virtuellen Meeting-Räumen auch zwischen Meetings vernetzt bleiben. Dabei helfen Funktionen für die Zusammenarbeit wie Messaging, Dateifreigabe, Whiteboarding und sogar Videoanrufe.
Cisco WebEx Teams eignet sich besonders für Unternehmen, die für ihre Kommunikation Telefonie sowie Videokonferenzen von Cisco verwenden. Es ist eine gute Ergänzung für Teams, die weltweit zusammenarbeiten müssen und für Video- und Audiokonferenzen häufig Meeting-Räume aufsuchen. In den virtuellen Meeting-Räumen sind alle notwendigen Informationen an einem Ort in der Cloud gespeichert und für die Teilnehmer verfügbar.
Facebook: Workplace by Facebook ähnelt in der Bedienung dem klassischen Facebook und bietet Funktionen wie Gruppen, Profile, Live-Streaming, Real-Time-Communication, Videoanrufe, Screensharing, gemeinsame Bearbeitung von Texten und Präsenzinformationen. Zentrales Element des Workplace-Tools für die Zusammenarbeit sind die Gruppen, die Mitglieder eines Kundenteams, eines Standorts oder eines ganzen Landes umfassen können.
Laut Julien Lessachaire, Director Workplace bei Facebook in London, können in Multi-Company-Groups auch Mitarbeiter externer Firmen teilnehmen. «Workplace Chat inte­griert Echtzeit-Kommunikation mit WhatsApp, in den Gruppen ist aber auch asynchrone Kommunikation möglich. Weitere USP sind Instant-Übersetzungen bei Teilnehmern mit verschiedener Muttersprache sowie die hohe Qualität der mobilen App.»
Google: Google versucht bereits seit mehreren Jahren relativ erfolglos, einen Chat zu etablieren. Nach mehr oder weniger gescheiterten Projekten wie Google Talk, Messenger und Google Chats ist aktuell vor allem Hangouts für die Zusammenarbeit in Unternehmen relevant. Für die cloudbasierte G Suite wurde das klassische Hangouts in Hangouts Chat und Hangouts Meet (für Videokonferenzen) gesplittet. Hangouts Meet ermöglicht Videokonferenzen mit bis zu 30 Teilnehmern direkt im Browser. Die Teilnehmer erhalten über einen einfachen Link Zugriff auf eine Konferenz.
Hangouts Chat ist für den schnellen Informationsaustausch in Chat-Form gedacht. Teams können in virtuellen Räumen ihre Projekte besprechen. Durch die Verzahnung mit der G Suite lassen sich Dateien aus Drive und Google Docs problemlos austauschen, Fotos und Videos sind direkt im Chat zu sehen.
Hangouts Chat unterstützt Services von Drittanbietern sowie Bots, die Google App Script verwenden. Ein bereits eingebauter «intelligenter Bot» versteht natürliche Sprachbefehle und trägt automatisch Termine in den Google-Kalender ein.
IBM: Watson Workspace wurde speziell für Teams entwickelt, die regelmässig zusammenarbeiten. Die Teams können sich in dauerhaften Gruppen-Chats Arbeitsbereiche einrichten, um sich auszutauschen, Dateien gemeinsam zu nutzen und Aufgaben zu erledigen. Es ist möglich, direkte Nachrichten an Mitglieder des Teams oder auch Personen aus anderen Unternehmen zu schicken, ohne das gesamte Team einbinden zu müssen. Administratoren steuern in Watson Workspace Essentials den Zugriff von Mitgliedern und Gastbenutzern aus anderen Unternehmen.
Ein besonderes Merkmal ist die integrierte kognitive Watson-Technologie, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz kontinuierlich lernt, wie ein Mitarbeiter arbeitet und kommuniziert. Sie leitet daraus die wichtigsten Aufgaben für den Mitarbeiter ab und stellt ihm zur richtigen Zeit die richtigen Inhalte zur Verfügung. Watson fasst Gespräche zusammen, priorisiert die wichtigen Punkte und verknüpft verlässliche Wortlaute mit den nächsten Schritten.
Jive: Jive vermarktet seine Collaboration-Lösung Jive-n mit dem Slogan «Das interaktive Intranet».  Jive-n verknüpft Mitarbeiter, Informationen und Systeme in einem einzigen Collaboration-Hub und digitalen Arbeitsplatz. Die Lösung integriert eine Vielzahl externer Apps direkt in die Software, darunter Microsoft Office 365, Google Docs, Dropbox, Cisco WebEx oder Salesforce. Für die effiziente Kommunikation sorgen unter anderen personalisierte News-Streams, Manager-Blogs und Videos, Gruppen, Profile, Diskussionen oder die Zusammenarbeit an Dokumenten. Mitarbeiter können über eine mobile App auch unterwegs auf die Informationen im Intranet zugreifen. Jive-n eignet sich wegen des relativ hohen Preises und den APIs zur Integration externer Anwendungen eher für grössere Unternehmen.  
Mattermost: Eine Open-Source-Alternative zu den genannten Lösungen ist das Team- und Messenger-Tool Mattermost. Da die Plattform mit offenem Quellcode zur Verfügung steht, können Firmen neue Funktionalitäten selbst entwickeln und ergänzen. Weil sie Mattermost auf ihren eigenen Servern installieren können, behalten sie die komplette Kontrolle über alle gespeicherten Nachrichten und Dateien – damit ist die Lösung vor allem für stark reglementierte Branchen wie Banken oder Versicherungen interessant.
Mattermost bietet einen umfangreichen Enterprise-Support, mit dem mehrere Teams von einer einzigen Server-In­stanz aus gehostet und verwaltet werden können. Zu den Funktionen gehören der einfache Austausch von Nachrichten und Dateien sowie umfangreiche Archivierungs- und Suchfunktionen. Das Tool lässt sich vom PC und von mobilen Geräten aus nutzen. 
Microsoft: Mit Microsoft Teams vereinfacht der Konzern die Zusammenarbeit zwischen Gruppen und einzelnen Personen im Unternehmen. Die Lösung bietet alle Funktionen, die Mitarbeiter während der Gesprächsführung benötigen: Dokumentenanhänge, Bildanhänge, die Suche nach archivierten Meldungen oder konfigurierbare Benachrichtigungen, damit jedes Projektmitglied sofort ein Status-Update erhält.
Microsoft Teams ist eng in die Welt von Office 365 integriert. Deshalb lassen sich beispielsweise Skype-Meetings mühelos über Teams abhalten, und die Mitarbeiter können auf Dateien über OneDrive zugreifen und diese gemeinsam bearbeiten. Natürlich ist auch der Zugriff auf SharePoint, OneNote, Power BI, Planner und andere Anwendungen möglich.
Slack: Der Name Slack steht für Searchable Log of All Conversation and Knowledge. Das Unternehmen ist mit seiner Lösung einer der Pioniere auf dem Markt für Chat-Plattformen. Slack will mehr sein als eine Messaging- oder Chat-Plattform. «Unser Ansatz ist es, unseren Kunden einen Collaboration-Hub zu bieten, in dem alle Fäden zusammenlaufen. Deshalb bieten wir die Möglichkeit, mehr als 1500 verschiedene Apps in Slack zu integrieren und so alle Office-Tools an einem einzigen Ort zu verwenden», betont Slacks Head of EMEA Johann Butting.
Slack setzt auf die Zusammenarbeit in verschiedenen Kanälen, in denen Informationen projekt- oder teamübergreifend ausgetauscht werden können. Jeder Teilnehmer dieser Channels kann die Kommunikation mitverfolgen, kommentieren oder die Informationen dank der Suchfunktion zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachlesen.  Mit der neuesten Funktion Slack Actions können Nutzer aus Slack-Nachrichten neue Aufgaben, Support-Tickets oder den nächsten Projektschritt anstossen.
Unify: Auch Unify hat mit Circuit einen Enterprise-Team-Chat im Angebot. Circuit legt besonderen Wert auf eine qualitativ hochwertige Video- und Audio-Kommunikation mit gleichartigen Funktionen in Desktop-, Browser- und mobilen Apps. Die Lösung fasst die Funktionen von Kommunika­tions-Tools wie Voice, Video, Screensharing, Filesharing und Messaging unter einer Oberfläche zusammen. Circuit unterstützt Chrome, Firefox, iOS, Android und Apple Watch und ermöglicht sowohl den Austausch in geschlossenen Gruppen als auch in unternehmensweiten Communities, die allen internen Kollegen offenstehen.
Laut Philipp Bohn von Atos Deutschland ist Circuit hoch­skalierbar und unterstützt Sprach-, Video- und Screensharing-Sessions mit bis zu 300 gleichzeitigen Teilnehmern. «Circuit wird in Deutschland und Europa gehostet und entwickelt. Hinzu kommt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung des gesamten Medienverkehrs sowie Com­­pliance mit der Euro­päischen Datenschutzgrundverordnung», so Bohn.



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