Blaupause für die Firmen-Datenstrategie

Was gehört in eine Datenstrategie?

Doch was sollte eigentlich in einer guten Datenstrategie enthalten sein? Ein Problem auf dem Weg zur Beantwortung dieser Frage ist gemäss Legner, dass es in Unternehmen verschiedene Leute und Interessenvertreter gibt, die alle eine etwas andere Vorstellung davon haben, was in eine Datenstrategie gehöre. Die Professorin nannte namentlich die Business-Anwender mit dem Business-Intellgience-Team, die eine Demokratisierung der Daten fordern, also den Kreis derer, die auf die Informationen des Unternehmens Zugriff haben, vergrössern wollen. Daneben existieren die klassischen Datenmanager, die auf Datenqualität pochen und bei neuen Datenprojekten sehr vorsichtig sind, weil sie die Kernaufgaben des Untrernehmens nicht vernachlässigen wollen.
Schliesslich gibt es die Data-Scientists, die auf der Jagd nach frischen Use-Cases zum Beispiel auch mit blutjungen KI-Techniken sind. Ihnen entgegen stellen sich oft die klassischen IT-Vertreter, die «am liebsten gewisse Tools, welche die Data-Scientists verlangen, gar nicht auf deren Laptop zulassen wollen», wie Legner den Konflikt sehr anschaulich beschreibt. «Sie alle haben einen eigenen aber auch berechtigten Blickwinkel darauf, was eine Datenstrategie beinhalten sollte», fasst die Wissenschftlerin zusammen.
Daher müsse eine Datenstrategie einen Rahmen bieten, um die von den verschiedenen Firmenvertretern vorgebrachten Themen einzuordnen, zu priorisieren sowie Abhängigkeiten aufzuzeigen. «Dadurch kann dem Thema als Ganzes, also der Transformation in ein Daten-getriebenes Unternehmen, mehr Aufmerksamkeit beim Management verschafft und damit auch zu grösserer Durchschlagskraft verholfen werden», hofft sie.

Sodann präsentierte Legner, was gemäss den Erkenntnissen des CC CDQ eine Datenstrategie zu leisten hat. Diese müsse einerseits die Frage beantworten, wie ein Unternehmen die Daten nutze, um daraus Mehrwert zu generieren, führt sie aus und subsummiert das Ganze unter der Bezeichnung «Daten-Monetarisierung». Andererseits müsse die Frage beantwortet werden, wie eine Firma Daten sammelt, speichert, verarbeitet und verwaltet, um schliesslich einen Mehrwert zu generieren. Dieser Aspekt wird als «Daten-Grundlage» bezeichnet.
Darüberhinaus muss gemäss Legner eine Datenstrategie auch zur Reife des Unternehmens in Bezug auf die Datenhaltung passen. So könne eine Firma kaum neue Strategien im Bereich Industrie 4.0 entwickeln, wenn das Datenfundament in Form von Sensordaten zu lückenhaft sei. Hier müsse eine Datenstrategie erst einmal ansetzen, um das Fundament der Daten in Ordnung zu bringen.



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