Bewölkt mit möglichen Ausfällen

Kampf mit Zertifikaten

Abgelaufene Zertifikate können die besten und redundantesten Clouds in die Knie zwingen. Dies musste Microsoft im Februar 2013 bitter erfahren. Der Speicherbetrieb von Azure lag während zwanzig Stunden weltweit darnieder, weil es zu Fehlern beim Einspielen erneuerter SSL-Zertifikate kam. Insgesamt zweiundfünfzig Services, die auf die verschlüsselte Datenübertragung in die Azure Storage Cloud angewiesen sind, waren während dieser Zeit nicht verfügbar. Auch hier war schlussendlich menschliches Versagen die Ursache. Die SSL-Zertifikate waren zwar rechtzeitig erneuert worden, die zuständigen Systemadministratoren vergassen aber, die betroffenen Systeme für das nötige Update zu kennzeichnen. Zu allem Übel funktionierten die Warnsysteme nicht richtig, sodass die Systemverwalter nicht auf die noch ausstehenden Updates hingewiesen wurden.
Speziell an diesem Ausfall war darüber hinaus, dass genau ein Jahr zuvor Azure bereits schon einmal einen zwölf Stunden dauernden Ausfall hatte, der auf Zertifikate zurückzuführen war. Diese bekundeten offenbar Mühe mit dem Schalttag am 29. Februar.
Tipp
Wenn die Cloud streikt, freut sich der Betreiber von Allestörungen.ch
Spinnt Dropbox, zickt Bluewin oder ist das UPC-Netz down? Wer Infos zu Störungen seiner Lieblingsdienste, ob in der Cloud oder nicht, haben möchte und danach googelt, landet unweigerlich auf einer Webseite: allestörungen.ch.
Der in den Niederlanden ansässige Service wird von der Serenius42 BV betrieben und ist in mehreren Ländern aktiv. Die Site sammelt Störungsmeldungen aller namhafter Anbieter und listet diese auf. Zudem wertet der «Wettermann der digitalen Welt» (Selbstbezeichnung) Kommentare und Meldungen von Benutzern aus, die via Facebook und Twitter dem Dienst zugeliefert werden. Unter dem jeweiligen Service werden dann zahlreiche Störungsdiagramme erstellt. In einer interaktiven Karte können die Störungsmeldungen auch nach Regionen betrachtet werden.



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