Bewölkt mit möglichen Ausfällen

Krepierter Neustart und Jahrhundertblitze

Auch die Google-Cloud ist vor Ausfällen nicht gefeit. Der jüngste ist gerade erst im Januar 2018 passiert. In gleich zwei Zonen in den USA und in Europa ging beim wichtigen Service «Compute Engine» während neunzig Minuten nichts mehr. Ärgerlich für Google: Es handelte sich um einen recht normalen Fehler, der durch einen Neustart des betroffenen Systems eigentlich in kürzester Zeit behoben worden wäre. Doch der Neustart blieb hängen, eine Situation, mit der routinierte User souverän umzugehen wissen, indem sie das betroffene Gerät – etwa den eigenen PC – einfach aus- und wieder einschalten. Doch die automatisierten Routinen beim Cloud-Riesen kannten diesen einfachen Trick nicht. Noch schlimmer: Sie gaben auch keine Meldung vom misslichen Neustarthänger, was mit ein Grund dafür war, dass die Störung so lange dauerte.
Allzu grosse Ausmasse hatte der Fehler derweil nicht. Er betraf die Kommunikationsfähigkeit neu gestarteter virtueller Maschinen. Da war der Aussetzer, den die Google- Cloud 2015 hatte, schon gewichtiger, denn hier gingen auch Kundendaten verloren. Diesmal war wohl die dritte bekannte Ursache von Störung neben Mensch und Maschine verantwortlich, nämlich die Natur. In Belgien führte ein kräftiges Gewitter dazu, dass gleich vier Blitze im Rechenzentrum des Suchmachinisten einschlugen. Ein Lottogewinn hat wohl eine grössere Wahrscheinlichkeit! Jedenfalls bewirkte das Naturereignis einen kurzen Stromausfall bei ein paar Speichersystemen. Obwohl dank Batterien der Betrieb bald wieder lief, hatten einige Kundendatensätze des Dienstes Compute Engine den Unterbruch nicht so einfach wegstecken können und mussten von Google in tagelanger Arbeit wiederhergestellt werden. Einige Kunden hatten Pech: Bei einem Millionstel Prozent der Zone «Europe-West1-b» war die komplette Wiederherstellung nicht mehr möglich.



Das könnte Sie auch interessieren