08.09.2010, 13:30 Uhr

Alles zu Google Android

Das Handy-Betriebssystem Google Android erarbeitet sich kontinuierlich immer mehr Marktanteile. Wir erläutern die wichtigsten Fragen rund um das mobile OS.
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Mittlerweile ist Google Android zu einer festen Grösse im Smartphone-Markt geworden. Weltweit gingen im zweiten Quartal 2010 etwa 10,6 Millionen Handys mit Googles mobilem OS über die Ladentische. Im Vorjahr waren es gerade einmal rund 756'000 Geräte, wie die Marktforscher von Gartner vor kurzem berichteten. Aktuelle Android-Smartphones wie das Nexus One, HTC Desire oder Samsung Galaxy S können es zudem auch optisch mit dem begehrten iPhone von Apple aufnehmen. Dennoch müssen Anwender einige Dinge beachten, wenn sie umsteigen oder ein neues Gerät erwerben möchten. Unsere deutsche Schwesterpublikation CIO.de erläutert die wichtigsten Fragen rund um das mobile OS von Google.
Welche Hersteller liefern Android-Smartphones?
Die Palette umfasst nahezu alle namhaften Hersteller, unter anderem HTC, Samsung, Sony Ericsson, Motorola, Dell, Acer und LG.
Wie gelangen Anwendungen auf die Smartphones?
Ähnlich wie beim iPhone stellt Google einen offiziellen Marktplatz zur Verfügung. Nutzer können Anwendungen darüber kaufen oder kostenlos herunterladen, auch Updates werden darüber verteilt. Apps werden über Google Checkout bezahlt, in Zukunft soll auch PayPal möglich sein.
Wie viele Apps gibt es?
Leider liefert Google keine aktuelle bzw. genaue Anzahl der verfügbaren Android-Apps. Anwender finden aber jedenfalls mehrere zehntausend Applikationen im Android Market. Dazu gibt es noch Marktplätze die von anderen Entwickler-Communitys betrieben werden, etwa AppBrain.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: «Wie sicher ist Android und wie gut ist der Browser?»
Wie gut ist der Browser?
Android setzt beim Browser auf WebKit, die gleiche Technologie, die auch im iPhone und beim neuen Blackberry OS 6 zum Einsatz kommt - der Browser muss sich hinter dem iPhone nicht verstecken. JavaScript, eine Technik, ohne die kaum eine Website auskommt, ist ebenfalls integriert, Google nutzt hier einen ähnlichen Code wie beim Desktop-Browser Google Chrome.
Funktionieren Flash-basierte Inhalte?
Grundsätzlich ja, zumindest bei den aktuellsten Modellen. Google und Adobe arbeiten gemeinsam an einem kompletten Client für Adobe Flash und Adobe AIR.
Wie sicher ist Android?
Android ist in letzter Zeit auch durch Trojaner und Sicherheitslücken in die Schlagzeilen gekommen. Google zeigt bei der Installation jeder Applikation an, auf welche Funktionen die Anwendung zugreifen will - wenn sich eine App also zu viele verdächtige Rechte, etwa das Versenden von SMS, sichern will, sollte man vorsichtig sein. Zudem gibt es von verschiedenen Herstellern bereits Anti-Malware-Programme, die gespeicherte Daten sichern und vor Viren schützen können.
Lässt sich das Smartphone ohne Google verwenden?
Grundsätzlich ja, allerdings lassen sich dann einige Funktionen wie Google Talk, Gmail oder der Android Market nicht nutzen. Über die bereits erwähnten alternativen App-Verzeichnisse lassen sich aber dennoch Programme nachinstallieren.
Auf der nächsten Seie lesen Sie: «Welche Funktionen bietet die aktuelle Firmware?»
Welche Funktionen bietet die aktuelle Firmware?
Das jüngste Update von Android erhöht die Versionsnummer auf 2.2, der Codename ist FroYo, benannt nach einer amerikanischen Süssspeise. Das Update bringt nicht nur Adobe Flash auf die Smartphones, sondern erweitert auch den Funktionsumfang. Android-Geräte können sich in einen Hotspot verwandeln und die UMTS/HSDPA-Verbindung anderen Geräten (etwa einem Tablet-PC wie dem iPad oder einem Notebook) zur Verfügung zu stellen.
Welche Firmware-Versionen sind im Umlauf?
Ein tatsächliches Problem ist die Update-Strategie, wenn eine neue Version des Betriebssystem veröffentlicht wird. Neben Google müssen dies auch noch die Gerätehersteller sowie unter Umständen die Mobilfunkprovider das Update freigeben. Das hat zur Folge, dass aktuell mindestens drei verschiedene Versionen von Android im Umlauf sind, das aktuelle 2.2 (Codename FroYo), der Vorgänger 2.1 (Codename Eclair) sowie Version 1.6 (Codename Donut). Nachteil für die Nutzer ist, dass bestimmte Funktionen oder Anwendungen wie Adobe Flash nur für die aktuellste Version von Android verfügbar sind.
Taugt Android für den Unternehmenseinsatz?
Android bietet wie auch das iPhone die Unterstützung für Exchange-Konten, zumindest ab Version 2.0/2.1. Es fehlt allerdings eine Möglichkeit, die Geräte zentral zu verwalten oder Unternehmensrichtlinien durchsetzen. Auch fehlt eine Funktion, mit der sich Dokumente drucken lassen, diese wird etwa über die App Cortado Workplace nachgerüstet.
Hat Android eine Zukunft?
In jedem Fall. Google arbeitet bereits an einem neuen Betriebssystems-Update, zudem bringen immer mehr Hersteller neue Smartphones oder Tablet-PCs als iPad-Konkurrenten auf den Markt.



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