02.11.2005, 13:22 Uhr

Schweizer Biometrie-Pass ist zu teuer

Die Deutschen haben seit Anfang November ihren Biometrie-Pass im Angebot. Wieso aber kostet dieser nicht einmal halb soviel, wie der Bund für seinen geplanten Biometrie-Ausweis verlangen will?
Der ,,Tagesanzeiger" rechnet es in seiner heutigen Ausgabe deutlich vor. Der deutsche Staatsbürger zahlt für den neuen Techno-Ausweis gerade mal umgerechnet 90 Franken. Das ist sogar weniger, als die Schweizer für ihren momentan im Angebot stehenden Reisepass bezahlen, der 120 Franken kostet. Beim Biometrie-Pass geht der Bund aber in die Vollen: 250 Franken soll das rote Büchlein kosten. Bereits vor einiger Zeit hat sich deswegen bereits der Preisüberwacher des Bundes, Rudolf Strahm, eingeschaltet, der auch im ,,Tagesanzeiger" vom heutigen Mittwoch nochmals klar stellt, dass man mit dieser Preispolitik nicht einverstanden sei.
Bundesrat Blocher müsse als zuständiger Departementsvorsteher noch mal über die Bücher, fordert die Zürcher Tageszeitung. Die Deutschen nämlich können die Kosten deshalb so tief halten, weil man gleich zu Beginn mit 8 Millionen Stück gerechnet habe, und nicht wie in der Eidgenossenschaft mit gerademal 100'000. Zudem wälze Deutschland nicht die gesamten Kosten auf die Bürgerschaft ab. Seit Dezember 2004 weiss die Schweizer Regierung laut ,,Tagesanzeiger", dass im Falle eines Schengen-Beitritts der Biometrie-Pass spätestens 2008 zur Pflicht wird, und dass es deshalb durchaus Sinn gemacht hätte, den neuen Pass bereits in höherer Auflage in Auftrag zu geben, um so die Kosten besser zu verteilen.
David Witassek



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