21.10.2008, 13:14 Uhr

IT-Fachkräftemangel trotz Finanzkrise

Die Schweizer Grossunternehmen sind trotz Finanzkrise weiter auf Mitarbeitersuche. Die kleine Zahl qualifizierter Bewerber erschwert die Rekrutierung zusätzlich. Dies sind die Hauptergebnisse der jetzt veröffentlichten Umfrage «Recruiting Trends Schweiz 2008».
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Trotz der aktuellen Diskussion über ein schwächelndes Wirtschaftswachstum planen alle vom Centre of Human Resources Information Systems, den Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main sowie der Internet-Stellenbörse Monster befragten Unternehmen Neueinstellungen im laufenden Jahr: 73,4 Prozent erwarten bis zu 49 neue Stellen, 25 Prozent zwischen 50 und 500 neue Mitarbeitende und 1,7 Prozent sogar mehr als 500.
Indes rechnen die Personalentscheider der 500 grössten Schweizer Konzerne bei mehr als jeder vierten vakanten Position mit Einstellungsschwierigkeiten. Schlimmer noch: Rund vier Prozent aller Stellen können innert nützlicher Frist gar nicht besetzt werden, heisst es in der Umfrage. «Unabhängig von der konjunkturellen Situation wirkt sich die Knappheit von Fachkräften negativ auf die Wachstumspotenziale der Unternehmen aus. Insbesondere in der Schweiz ist die Rekrutierung genügender und geeigneter Mitarbeitern mehr denn je ein strategischer Faktor für die Unternehmensentwicklung geworden», so Monsters Schweiz-Chef Falk von Westarp.
Personal aus dem Ausland
Angesichts des einheimischen Fachpersonalmangels gewinnt die Mitarbeiterrekrutierung im Ausland mehr Bedeutung. Fast die Hälfte der HR-Manager stuft die Personalbeschaffung jenseits der Grenze als in fünf Jahren als zumindest wichtig für den Unternehmenserfolg ein. Im Vorjahr waren es noch circa 25 Prozent der Befragten.
Als Gründe für eine Bewerbersuche im Ausland werden die Verknappung heimischer Arbeitskräfte (78 Prozent) oder der höhere Bedarf durch Expansion auf dem Heimmarkt (61 Prozent) genannt. Rund ein Drittel der Befragten sieht Sparpotential bei den Personalkosten und ein gleich hoher Prozentsatz nennt das verstärkte Engagement im Ausland als Grund für die grenzüberschreitende Mitarbeitersuche.
Freie Stellen trotz Finanzkrise
In Zeiten eines weltweit instabilen Kapitalmarkes könnten Schweizer Grossunternehmen auf das Rekrutieren neuer Mitarbeiter vorläufig verzichten und weniger Stellenanzeigen schalten. Computerworld fragte bei Falk von Westarp, Country Manager von Monster Schweiz, nach:
Computerworld: Rechnen Sie mit weniger Stellenneuausschreibungen bis Ende Jahr?
von Westarp: Gerade in angespannten wirtschaftlichen Zeiten findet eine Substitution der traditionellen Printkanäle zu Gunsten der wesentlich günstigeren Online-Kanäle statt. Dieser Effekt konnte auch schon in früheren Phasen wirtschaftlicher Abschwächung beobachtet werden. Das stimmt uns auch in diesem Fall zuversichtlich.
Computerworld: Gibt es Jobs oder Branchen, die wegen der Finanzkrise mehr oder weniger gesucht werden?
von Westarp: Bei den Stellensuchenden konnten wir bislang kein geändertes Verhalten feststellen. Das Angebot prägt hier die Nachfrage. Auf Unternehmensseite sind auch in den von der Finanzkrise betroffenen Branchen die Spezialisten weiterhin sehr gesucht.
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