29.05.2006, 20:21 Uhr

Begriffsklärung in Genf

Das «SAS Forum International 2006» ging soeben in Genf über die Bühne. BI-Anbieterin SAS setzt heuer auf Branchenlösungen.
BI und Performance Management gehören zusammen. Wer ein Unternehmen nur über Teilbereiche wie Finanzkennzahlen steuere, fahre es gegen die Wand, meint Christoph Sporleder, EMEA-Entwicklungs-Chef bei SAS.
Nach Kopenhagen und Lissabon lud BI-Anbieterin (Business Intelligence) SAS heuer für drei Tage nach Genf. Neben organisatorischen Änderungen - die Schweizer Repräsentanz wird Umstrukturiert -- wurden diverse Branchenlösungen etwa für Telekom-Unternehmen, Banken und Versicherungen vorgestellt. Im Gespräch mit Christoph Sporleder, SAS-Entwicklungs-Chef für die EMEA-Region (Europa, Nahost und Afrika) ging es um die Klärung eines aktuellen Grundsatzproblems: Welche Bedeutung kommt dem Performance Management beim BI-Einsatz zu? Sporleder stellt schnell einmal klar, dass er schon mit der Begrifflichkeit Mühe hat. Sowohl Worte wie «Performance Management» oder beispielsweise auch das BPM (Business Process Management) sieht er insbesondere in Bezug auf BI allenfalls als noch «Brands». Laut Sporleder tummeln sich derartige Begriffe zwar in grosser Gesellschaft, doch würden sie oft durch Anbieter benutzt, die für ihre Produkte bloss auf Teilbereiche der Technik zurückgreifen. Derart zurechtgeschneiderte Angebote «definieren» laut Sporleder nichts, sie tragen nur zur Begriffsverwirrung bei. Da aber Standardbegriffe fehlen, ist Abhilfe kaum zu schaffen, zumal auch keine entsprechenden Gremien bestehen, hält der SAS-Mann fest. Obwohl nun aber die adaptierten Begriffe zu kurz greifen, wie Sporleder meint, müssen die Grundlagen klar sein. Im Zusammenhang mit Performance Management stellt BI die Technik, das Fundament und die Plattform dar. Und Performance Management ist eine der Anwendungen. So habe BI die Integration der Daten, das Speichern und Bereitstellen zu garantieren, erklärt Sporleder; Performance Management hingegen fokussiere in einem Unternehmen alle Applikations-Bereiche von den Finanzen über das Risiko, bis zu den Kunden, Prozessen und dem HR-Management (Human Resources) sowie schliesslich auch der IT. Dass die IT-Systeme rund um die Uhr bereitstehen, ist für Sporleder klar, zumal längst etwa auch analytische Applikationen den operativen Betrieb mitbestimmen. Hier lauert, fügt der SAS-Mann an, auch die Gefahr der Fehldefinitionen des beispielsweise nur auf den Finanzsektor fokussierten Performance Management: «Wenn ich mein Unternehmen nur über die Finanzkennzahlen steuere, dann fahre ich es gegen die Wand,» sagt Sporleder. Nach seinem Verständnis gehören Performance Management und BI unternehmensweit zusammen und müssen mindestens drei Komponenten aufweisen: Reporting, Prozesswissen und Improvement.
Rolf Lory



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