Daten auf der Halde

Heikle PC-Entsorgung: Daten auf der Halde

Zur Not mit Gewalt

Unternehmen, die Daten auf firmeneigenen Desktops, Notebooks und Servern komplett löschen wollen, steht dafür eine Reihe Softwaretools zur Verfügung. Festplatten lassen sich unter anderem mit Data-Eraser von Ontrack Data Recovery, Stellar Wipe Data Eraser Utility, Kill-Disk, Shred-it, TI Data Disk Wipe oder der Freeware Eraser überschreiben.
Data-Eraser beispielsweise lässt sich ab CD booten, ist bei Bedarf sogar noch als Floppy Disk erhältlich. Das Programm entmagnetisiert die Platte. Mindestens dreimal hintereinander werden die magnetisierten Segmente durcheinandergewirbelt, um alle Datenadressen mit zufälligen Zeichen zu überschreiben. Der Vorgang braucht dementsprechend Zeit: Je nach Geschwindigkeit des Rechners zwischen einer und drei Stunden.
In Spezialfällen ist sogar die physische Zerstörung des Rechners empfehlenswert. Ist etwa eine Festplatte, auf der heikle Daten gespeichert sind, defekt, doch der -Zugriffsmechanismus kaputt, bleibt nur diese Option. Dazu eignet sich, so trivial wie brachial, am besten «ein grosser Hammer, der das Gehäuse zerstört und die Platten verbiegt», berichtet ein IT-Verantwortlicher. «Oder ich bringe die Platte zu einem Händler, der das Teil kleinhäckselt.»
Manche Unternehmen bringen ihre ausgedienten Rechner nicht dem Händler zurück, sondern sie geben sie billig an die eigenen Mitarbeiter ab oder stiften sie für einen guten Zweck. Auch in diesen Fällen ist es Pflicht, das versteht sich von selbst, zuvor alle Datenspuren zu tilgen.
Systemwechsel

PC-Hersteller hoffen auf den «Vista-Katalysator»

Perfekt getimt auf den Verkaufsstart der privaten Vista-Versionen rollen die PC-Anbieter neue Modelle an, die dem enormen Ressourcenappetit von Vista gerecht werden. Nur Hardware mit dem «Premium-Ready»-Label schöpft Vistas Potenzial voll aus, etwa die Grafikschnittstelle mit ihren halbtransparenten Fenstern.
Für die seit Jahren gegen sinkende Margen kämpfenden PC-Bauer ist -Vistas Hardwarehunger ein Segen. Sie hoffen, die Kosten für stärkere Prozessoren und Speicher mit Luft für Profit an die Kunden weitergeben können. So empfiehlt Direktverkäuferin Dell, von Ein- auf Zwei-, besser noch Vierkern-Chips aufzurüsten. Zudem seien zwei statt nur einem Gigabyte Arbeitsspeicher sinnvoll sowie eine dedizierte Grafikkarte statt auf der Hauptplatine integrierte Grafikverarbeitung. Für die Optik sei ein -extrabreiter Monitor, bei der Festplatte Modelle mit ultraschneller Umdrehungszahl sehr zu empfehlen.
«Natürlich kann man Vista auch auf älteren Systemen, die nur die Minimalanforderungen erfüllen, installieren», sagt Dell-Produktmanager Alex Gruzen. «Aber ehrlich gesagt, sind dann die Lizenzkosten für die Premium- oder Ultimate-Version rausgeworfenes Geld.» Dell hat extra eine Website eingerichtet, mit deren Hilfe End-user herausfinden können, welche Vista-Variante - Home Basic, Premium oder Ultimate - für ihren vorhandenen PC den meisten Sinn macht.
Der Appetit an Vista komme mit dem Konsumieren, meint Gruzen: «Früher kaufte man eine extra Grafikkarte nur, um zu gamen. Für die restlichen Applikationen machte es keinen Unterschied. Das Attraktive an Vista ist, dass die mächtigere Hardware auch für Alltagsfunktionen ausgeschöpft werden kann.» So kann, wer das braucht, statt einem statischen Bildschirmhintergrund ein Video-filmchen laufen lassen. Dell vermeldet, dass am Wochenende vor dem Vista-Launch der Traffic auf ihrer Bestellseite um 20 Prozent anstieg und 10000 Vista-betriebene PC geordert wurden.
Auch Hewlett-Packard steht mit dedizierten Vista-PC parat. Diese unterstützen Vistas Grafikschnittstelle sogar mittels berührungsempfindlichen Bildschirmen, welche die Maus ersetzen. Lukrativer dürften die Beratungsdienstleistungen sein, die HP migrationswilligen Usern anbietet. Wer Unterstützung beim Umzug seiner Daten und Bilder oder den Systemeinstellungen braucht, bezahlt pro 45-minütiger Support-Sitzung rund einhundert Franken. «Smartfriend» lautete der werbewirksame Name dieses Services.
Allerdings ist auch den Anbietern klar, dass viele Privat- und Geschäftsanwender mit dem Upgrade ihrer Hardware abwarten, bis klar ist, ob sich der Umstieg auf Vista für sie lohnt. Mittelfristig wird dennoch kein Weg daran vorbeiführen. Schon bald nämlich dürften XP-Rechner, die von manchen Wiederverkäufern derzeit zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, nur noch selten in den Verkaufsregalen zu finden sein. Und irgend-wann dreht Microsoft den Vorvarianten den Support-Hahn zu. Dann ist sowieso Schluss.
Catharina Bujnoch



Das könnte Sie auch interessieren