23.05.2007, 08:33 Uhr
Step by Step zur SOA
Die serviceorientierte Architektur (SOA) gilt als effiziente Möglichkeit, unterschiedliche IT-Systeme zu integrieren und Geschäftsprozesse unternehmensweit zu unterstützen. Zum Aufgleisen einer SOA ist ganzheitlicher Ansatz unumgänglich.
Marco Loprete arbeitet als Technical Account Manager bei der Software AG in der Schweiz.
Ein Leitgedanke von serviceorientierten Architekturen (SOA) ist die Befreiung der Geschäftsprozesse von darunter liegenden Anwendungen. Das bedeutet, dass die in der Vergangenheit in einem Unternehmen entstandenen Applikationen - welche meist nur einen Teilbereich der Firma unterstützen und nicht für unternehmensweite Prozesse geeignet sind - IT-mässig neu aufgegleist werden müssen. Und zwar so, dass sie zu übergreifenden Prozessen werden und Partner sowie Kunden in die Betriebsabläufe integrieren. Zur SOA-Umsetzung ist daher ein ganzheitlicher Ansatz gefordert. Deshalb lautet die zentrale Frage an den Verantwortlichen solch eines Projektes: «Wie lassen sich vorhandene IT-Systeme und IT-Daten einsetzen, um bestehende Geschäftsprozesse zu optimieren und neue zu unterstützen?»
Am Anfang des SOA-Lebenszyklus steht die Discovery-Phase: Die IT-Verantwortlichen zeigen - gemeinsam mit den Fachabteilungen - anhand ausgewählter Geschäftsabläufe auf, wie Prozesse künftig effizienter ablaufen können.
Vor dem Start: Die Discovery-Phase
Hierbei identifiziert das Projektteam innerhalb des Unternehmens die wichtigsten zentral nutzbaren fachlichen Funktionen und legt gemeinsam mit dem Management die Projektziele fest.
Nach dieser Initialphase geht es bei dem sogenannten SOA-Readiness-Assessment um die Ermittlung konkreter Services, die über eine SOA angeboten werden sollen. Das Projektteam stellt für ausgewählte Geschäftsprozesse zusammen, welche fachlichen Funktionen die Abläufe umfassen. Hierbei konzentriert sich das SOA-Team jedoch nicht nur auf die Architektur und die darunter liegende Technik. Weitaus wichtiger ist es, zunächst zu evaluieren, welche Funktionen das Unternehmen tatsächlich benötigt. Denn spätere ROI-Berechnungen (Return on Investment) fallen leichter, wenn der Bedarf an Einsatzmöglichkeiten bekannt ist und sich der daraus resultierende konkrete Nutzen aufzeigen lässt.
SOA-Lifecycle-Services
Im nächsten Schritt werden aus den IT-Systemen und Geschäftsabläufen mehrfach verwendbare Services entwickelt. Denn in aller Regel ist ein zentraler Geschäftsprozess über mehrere bestehende Anwendungen und Systeme verteilt. Daher ist es wichtig, sich auf eine einheitliche Schnittstellen-Technik zu einigen, die von allen Systemen genutzt werden kann. Ideal ist die Verwendung von Web-Services, da nur offene und Hersteller-neutrale Standards wie XML zum Einsatz kommen.