Microsoft fördert ETH-Projekte

Microsoft fördert ETH-Projekte

Im Herbst starten an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) sowie der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) Zürich insgesamt sieben Forschungsprojekte. Sie sind in diesem Jahr mit einem Etat von rund einer Million Franken ausgestattet. Microsoft verspricht für die vier Folgejahre Investitionen in vergleichbarer Höhe.
Das Team von Professor Marc Pollefeys von der ETH Zürich forscht an Prototypen von Embedded Systemen mit Bewegungserkennung. Ein Beispiel sind Computer, die Fahrzeuge und ihre Bewegung erkennen. So sollen Verkehrströme auf Hauptstrassen optimiert oder rechnergesteuert umgeleitet werden können. Eine britische Bank nutzt vergleichbare Technologien bereits, um Besucherströme zu analysieren und mit den Erkenntnissen die Kundenflächen neu einzurichten.


Die von Microsoft entwickelte Programmiersprache C# wollen Professor Rachid Guerraoui und seine Kollegen von der EPFL fit für Embedded Systems machen. Dafür sollen die Sprache und ihre Laufzeitumgebung um Funktionen erweitert werden, die Zuverlässigkeit und die Echtzeitfähigkeit steigern.
Ebenfalls in Lausanne arbeiten Professor Martin Odersky und sein Team an Tests, die die Qualität und Zuverlässigkeit von Embedded Software ermitteln. Bei diesen Systemen - etwa medizinischen Implantaten - ist entscheidend, dass absolut zuverlässig funktionieren. Das ProgLab.NET aus Lausanne wird sich sowohl an Applikationsprogrammierer als auch an Entwickler von Prüfwerkzeugen wenden.
Die Beschränkung der OSGi (Open Service Gateway Initiative) auf Java wollen die Zürcher Wissenschaftler um Professor Gustavo Alonso aufheben. Dafür wird eine virtuelle OSGi-Infrastruktur entwickelt, die zum Beispiel auch mit dem .NET Compact Framework auf mobilen Geräten arbeitet.
Professor George Candea forscht mit seinen EPFL-Kollegen an Selbstheilungsmechanismen für Unterhaltungselektronik. Das bereits im Servermarkt verfügbare System identifiziert selbständig unvorhergesehene Fehler und speichert eine Signatur der Schadprozesse. Diese Information nutzt das Gerät, um künftig die fehlerhaften Schritte zu vermeiden - es wird quasi immun.
Mehr Sicherheit verspricht das Team des Lausanner Professors Arjen K. Lenstra von künftigen Embedded Systemen im Kleinstformat. Für Leichtbauprozessoren entwickeln sie Softwarebibliothek für die symmetrische Verschlüsselung, die wenig Leistung voraussetzt, kaum Energie verbraucht, kaum Speicherplatz benötigt und trotzdem schnell ist.
Das Forschungsanliegen von Professor Jürg Gutknecht an der ETH Zürich ist eine Hardware- und Softwarearchitektur für Parallelverarbeitung in Embedded Systems: Geplant ist der Prototyp eines Ultraschall-Herzmonitors, der automatisch Anomalien im Blutfluss und in der Bewegung des Herzens erkennt.



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