Kampf gegen Kostenexplosionen

Kampf gegen Kostenexplosionen

Schon kurzfristig an Effizienz gewinnt das Anforderungs- und Testmanagement durch den Einsatz entsprechend spezialisierter Werkzeuge. Hinter den Tools verbirgt sich jedoch auch ein grosser potenzieller Stolperstein. Viele Behörden, die Werkzeuge für das Anforderungs- und Testmanagement bereits eingekauft haben, besitzen nun nur weitere Beispiele von so genannter Schrankware. Das heisst, sie benutzen die Tools entweder gar nicht oder nur in eingeschränktem Mass, bezahlen aber oft beträchtliche Lizenzgebühren. Der Grund: Diese Werkzeuge sind erstens nur zum Teil selbst erklärend und zweitens ersetzen sie keinen Testprozess, sondern unterstützen ihn nur. Dies sollten sie aber bestmöglich tun. Deshalb müssen die Behörden- und IT-Leitungen zunächst dafür sorgen, dass sie zusätzlich die wesentlichen Vorgehensweisen der Entwicklung und des Testens definieren und die Schulung der Toolnutzer daran ausrichten.
Für die Entwicklung steht seit kurzem ein zusätzlicher Posten auf dem Behörden-Einkaufszettel: Analyse-Verfahren und
-Tools, welche die technische Qualität des Software-Codes systematisch und kontinuierlich vermessen. Wie Forrester Research in einer Studie schreibt, ist die dauerhafte Durchleuchtung des Codes während der Entwicklung der wichtigste Einflussfaktor für die späteren Wartungskosten. Sie machen inzwischen rund drei Viertel aller IT-Etats aus. Die Forrester-Analysten gehen davon aus, dass eine Investition in solche Code-Analyse-Werkzeuge dreimal mehr Effizienzsteigerungen in der Wartung erziele als die gleiche Investition in neue und bessere Entwicklungswerkzeuge. Nichtsdestotrotz fliesse der Löwenanteil der Etats weiter in neue Entwicklungstechnologien.

Arbeitsteilung nimmt zu

Von grossem Einfluss ist darüber hinaus der Lieferantenmix: Wer übernimmt welche Aufgaben? Das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information zum Beispiel hat gute Erfahrungen damit gemacht, Entwicklungsprojekte nicht komplett in die Hände eines einzigen Dienstleisters zu geben. Die dortigen Verantwortlichen haben vielmehr darauf geachtet, Realisierung und Qualitätssicherung getrennt zu beauftragen. Denn nur Testexperten, die nicht Teil der Implementierung sind, können jenen unabhängigen Blick gewährleisten, der für eine verlässliche QS notwendig ist.



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