Eine einzigartige Schweizer Computersammlung

IT-Erklärer der Nation

Der Männedörfler hat allerdings nie nur für sich gesammelt. Sein Wissen über Computertechnik und seine Sammlung, die heute mehrere 10000 Objekte sowie 3000 bis 4000 Geräte umfasst und jährlich um mehrere 100 Stück wächst, wollte er schon immer auch anderen zugänglich machen. Noch bei Alusuisse («Ich hatte lässige Chefs, die mir dies erlaubten») begann Weiss, Artikel über Prozessrechner zu schreiben und an Pressekonferenzen zu gehen. An einer dieser Veranstaltungen wurde er von einem Vertreter von Honeywell-Bull abgeworben, um in Fortran die Verkehrssteuerung im Selisberg-Autobahntunnel zu programmieren. Einmal selbstständig, organisierte er kurz darauf seine ersten Ausstellungen.Zu einem richtiggehenden Publikumsmagnet wurde «Kleincomputer - Mein Computer» an der Swissdata 1983. «Die Ausstellung hat eingeschlagen wie eine Bombe», erzählt Weiss. Erstmals hätte ein grösseres Publikum gesehen, was man mit Computern alles anstellen könne.
Der Omnibot wurde vom japanischen Spielzeughersteller Tomy produziert. Hier in der Version Omni Jr. mit Fernsteuerung und Sensoren
Quelle: Robert Weiss
Für den künftigen IT-Erklärer der Nation war diese Ausstellung auch insofern wichtig, weil er dort erste Kontakte zum Schweizer Fernsehen knüpfen konnte. 1984 wurde zusammen mit dem TV (Karussell) dann das erste Schweizer Computer-Camp in Wildhaus durchgeführt und täglich live gesendet. Später hatte Weiss sogar ein Jahr lang eine eigene Fernsehsendung. Innerhalb des Sonntagsmagazins von Ursi Spaltenstein moderierte er einmal im Monat die «Computeria». Noch heute ist das Fernsehen oft zu Besuch. Seine Sammlung spielt dabei eine nicht zu verachtende Statistenrolle. So simulierte Weiss vor Kurzem zum 40-jährigen Jubiläum des Internets mit zwei PDP-Rechnern medienwirksam die erste Verbindung des Netzes der Netze. «Als all die Lämpchen am PDP leuchteten, hatte der Kameramann eine Riesenfreude», erzählt er.



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