12.09.2008, 12:25 Uhr

Banken vernachlässigen Web-2.0-Techniken

Banken scheuen Web-2.0-Techniken, die Anwendern einen kundenorientierten und interaktiven Zugang zu ihrem Geldinstitut ermöglichen könnten. Dies ergab eine Branchenanalyse des Marktforschungsunternehmen Datamonitor.
Techniken wie "Rich Internet Applications", Mashups oder Widgets könnten Banken einen neuen Auftritt ermöglichen. Zudem könnten sie mit Web-2.0-Techniken Zugang zu bisher unbeachteten Kundengruppen erschliessen. Das Internet wird von der neuen Generation an Konsumenten bereits als natürlicher Weg gesehen, mit Banken zu kommunizieren und ihre Geldgeschäfte abzuwickeln. Diese Zielgruppe erwartet sich von den Geldinstituten auch mehr Onlineangebote, ist Turner überzeugt. So wäre es beispielsweise denkbar, dass Banken eine eigene Insel in dem 3D-Spiel Second Life beziehen.
Allerdings stehen die Sicherheitsbedenken der Manager noch im Vordergrund, ortet Datamonitor-Analyst Rick Turner die Gründe für die Untätigkeit. Banken seien besorgt, dass sie mit der Öffnung ihrer Dienste für Drittanbieter Kontrolle und Sicherheit verlieren würden. Dazu kommen rechtliche Folgen und weitere Risiken, die mit dem eigenen Image verbunden sind. Die Übermittlung von Börsendaten sei eine Sache, jedoch könne das jeweilige Unternehmen unter Druck geraten, falls rechtlich unsaubere oder illegale Inhalte über die bankeigenen Web-2.0-Applikationen zu den Kunden gelangen.
Wichtiger als Sicherheit und Kosten ist für Manager im Finanzsektor allerdings die Erhaltung des guten Rufs der Bank. Diese konservative Haltung sei mitverantwortlich für die zögerliche Entwicklung im Web-2.0-Bereich.
Harald Schodl



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