Herausforderungen des virtuellen Amtsschalters

E-Gov: Herausforderungen des virtuellen Amtsschalters

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Umsetzung von Projekten auf Basis von Open-Source-Plattformen. Der Trend zu Open-Source-Systemen ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch in der Schweiz ist in den vergangenen zwei Jahren eine deutliche Bewegung der öffentlichen Auftraggeber in Richtung konkreter Linux-Projekte feststellbar. So setzt beispielsweise der Kanton Thurgau bei der elektronischen Geschäftsverwaltung auf Linux. Hersteller von E-Government-Software müssen also in der Lage sein, ihre Produkte sowohl unter Microsoft Windows als auch Linux in ihren unterschiedlichen Distributionen anbieten zu können.

E-Government als Service

Eine eigene Homepage mit ein paar Informationen oder das Anbieten von Download-Formularen auf einer solchen Homepage hat mit E-Government noch lange nichts zu tun. Die Optimierung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen ist die wirkliche Dienstleistung und führt auch zu dementsprechenden Kosteneinsparungen.
E-Government muss daher als Service für die Bürger und die Wirtschaft verstanden werden. Sonst wird das Angebot nicht angenommen. Studien zeigen, dass dort, wo es intelligente E-Government Anwendungen gibt, diese von den Bürgern auch intensiv genutzt werden. Ein möglicher Service ist die rechtssichere Zustellung nach Abschluss der Bearbeitung. Für die Bürger bedeutet das kürzere Wartezeiten und für die Behörde eine klare Kostenreduktion.
In diesem Zusammenhang ist auf die erhöhte Datensicherheit und die Möglichkeit der Archivierung und Nachverfolgung von Vorgängen zu achten. Das Stichwort für eine rechtssichere Archivierung lautet: Enterprise Content Store. Vorteil eines solchen Systems - vor allem für den öffentlichen Sektor - ist, dass Wissen in einer Behörde nur ein Mal abgelegt wird. Das Original steht jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter zur Verfügung. Ein Vorteil einer solchen Lösung ist der geringere Speicherbedarf, da Kopien nicht mehr notwendig sind. Das Auffinden der relevanten Dokumente wird darüber hinaus erheblich beschleunigt.
Neue Techniken wie etwa Applikationen für mobile Geräte könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität eines Landes zu steigern und die Wirtschaft zu fördern. Dazu sind aber klare Strategien, klare Zeitpläne und ebensolche Verantwortlichkeiten notwendig. Damit könnten langfristig Ämter, Bürger und Haushalte in erheblichem Mass finanziell entlastet werden. Webbasierte Architekturen von Software für E-Government ermöglichen eine effiziente, ortsunabhängige Nutzung. Basierend auf zugrunde liegenden Sicherheitstechnologien wie VPN (Virtual Private Network) sind sowohl Telearbeit von zuhause aus, als auch ein flexibler Zugang über WLAN (Wireless Local Area Network) oder über die Internetverbindung beispielsweise eines Hotels auf Reisen mittlerweile Basis für modernes E-Government.
Ein wichtiger Aspekt ist die Schaffung von Interoperabilität zwischen Institutionen, Einrichtungen, Ländern und Staaten innerhalb Europas. Bei aktuellen Projekten stehen daher die Harmonisierung von Begrifflichkeiten, die Anpassung von Systemen und die einhergehende Schaffung von Interoperabilität im Vordergrund.
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E-Government

Bei E-Government wird zwischen verschiedenen Interaktionsebenen unterschieden. Die Ebenen beziehen sich auf die unterschiedliche Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in die Verfahren.
1.) Information: Bereitstellung von Informationen, etwa auf der Webpräsenz einer -Behörde.
2.) Kommunikation: Möglichkeiten zum -Austausch und interaktiven Abruf von -Informationen.
3.) Transaktion: Eigentliche Durchführung von Dienstleistungen.
4.) Integration: Zusammenführung der Leistungen, unabhängig von welchen Behörden diese erbracht werden.
Oliver Koch



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