IBM 13.11.2012, 10:00 Uhr

Kundengunst und Risiko kalkulieren

Business Analytics hilft Unternehmen beim Kennenlernen ihrer Kunden und beim Kalkulieren von Geschäftsrisiken. Die Technologien haben noch viel mehr Potenzial, meint IBM.
Die gängigsten Anwendungen von Business Analytics sind das Monitoring von Verbraucherverhalten, das Finanz- sowie das Risiko-Management und die Prozessoptimierung. In den vier Bereichen hat IBM weltweit Projekte mit Kunden – einige auch hierzulande. Markus Barmettler, Manager Technical Sales Business Analytics bei IBM Schweiz, meint, dass die Disziplin noch grosses Potenzial hat. An der Zürcher Hausmesse «Performance» rechneten Barmettler, seine Kollegen und Schweizer Kunden vor, welche Geschäftsvorteile in Business Analytics stecken. Laut dem Analystenhaus Gartner ist Business Analytics bei IBM nicht nur ein Produkt. Big Blue liefere seinen Kunden Software wie Cognos oder SPSS, Hardware (etwa PureData System und Smart Analytics System) und auch Dienstleistungen, beispielsweise Business Analytics and Optimization (BAO). Daneben steuere IBM Research mit der Watson-Technologie noch Know-how bei, dass in Einzelfällen wie dem Gesundheitswesen auch schon für den Kundeneinsatz vorbereitet wird.

Kunden, Betrüger, Mitarbeiter

Teilweise bereits seit Jahren bei Kunden im Einsatz sind Cognos und SPSS, weiss Markus Gretschmann von IBM. Die Software-Lösungen sind in diversen Branchen präsent und lieferten ansehnliche Resultate. Die deutsche DekaBank verwendet zum Beispiel Data Mining für individuelle Angebote an lokale Kunden. Durch die Analyse von demographischen Daten, Zahlungsströmen und Reaktionen auf frühere Werbeaussendungen konnte die Bank die Effizienz ihrer Kunden-Mailings verdreifachen. Die Aufklärungsquote von potenziell betrügerischen Finanztransaktionen konnte die Grupo Bancolombia um 40 Prozent verbessern. Die grösste Bank Kolumbiens verwendet laut Gretschmann ebenfalls Data-Mining-Technologien für die Auswertung historischer und Echtzeitdaten. Frische Brötchen backt auch die Grossbäckerei Ölz. Hier kommen IBM zufolge Analysemethoden zum Einsatz, um die Unternehmenskultur zu verbessern. Die Arbeitszufriedenheit der rund 850 Angestellten in Österreich, Deutschland und der Schweiz wird in regelmässigen Mitarbeiterbefragung ermittelt. Aufgrund der Ergebnisse wurden schon und werden künftig Kommunikationswege verkürzt, die Arbeitszeiten flexibilisiert oder die Vertretungsregelung geändert. Nächste Seite: Risiko-Management bei Zurich Selbstverständlich nutzen auch Schweizer Unternehmen Business Analytics: Zurich Insurance Group hat innerhalb eines Jahres ein Grossprojekt umgesetzt. Projektleiter Thomas Klaus, Group Risk Management Operations & Transformation bei Zurich, stellt heute mehreren tausend Benutzern und Fachspezialisten eine weltweit einheitliche Umgebung für das Risiko-Management bereit.
Nach den Worten von Klaus besass Zurich zuvor mehrere Applikationen und Datenbanken für die unterschiedlichen Disziplinen des Risiko-Managements. Mit der Vereinheitlichung sollte unter anderem Standardisierung erreicht und auch Legacy-Systeme abgelöst werden. Bereits in einer frühen Projektphase verpflichtete sich der Software-Lieferant IBM, in dem von Zurich veranschlagten Budgetrahmen zu bleiben. Die Kosten hatten eine hohe Priorität für das Versicherungsunternehmen, so Klaus. Ausserdem lobt er die Bedienerfreundlichkeit der IBM-Lösungen – ein sehr wichtiges Kriterium bei einer Anwenderschaft von mehreren tausend Personen. Heute basiert das Risiko-Management von Zurich auf IBMs OpenPages. Ausschlaggebend für die Wahl waren unter anderem der modulare Aufbau der Software und das objektorientierte Programmiermodell. Dadurch lassen sich laut Projektleiter Klaus individuelle Anpassungen fortlaufend realisieren, während gleichzeitig die Basis durch Standard-Support aktualisiert werden kann. Durch die Integration mit Cognos BI können die Mitarbeiter auf umfangreiche Reporting-Funktionen zugreifen. Der entscheidende Teil eines Risiko-Managements ist nach Überzeugung von Klaus nicht die Software, sondern die Anwender.



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