Hier entsteht die smarte Schweizer Wirtschaft

Digitale Transformation ist Alltag

Ob Ventil- oder Sensorik-Industrie, Software-Hersteller und ICT-Dienstleister, Pharma- und Lebensmittelproduzent oder öffentliche Verwaltung: Offensichtlich trifft man hierzulande auf Unternehmen und Organisationen, bei denen die digitale Transformation im Alltag gelebt und eben nicht als Barriere verstanden wird. Allenthalben sind Aktivitäten zu verzeichnen, die Transformationen unumgänglich machen. Von den digitalen Produkt- und Prozess­innovationen bis hin zu Bestrebungen, einen der Digitalisierung adäquaten Kulturwandel zu erreichen.
Risiken und Nebenwirkungen
Neue CIO-Digitalisierungsthemen: Kultur und Ethik
Die digitale Transformation fächert sich in immer neue Bereiche auf, die keineswegs mehr nur technische sind. Jüngst haben die Analysten von Gartner darauf hingewiesen, dass CIOs sich künftig noch stärker als bisher in die Unternehmenskultur einmischen müssten. Initiativen zur digitalen Transformation müssten von kulturellen Veränderungen begleitet werden, konstatierten die Marktforscher. Dass aktuell 50 Prozent der Transformationsprojekte klare Misserfolge seien, läge daran, dass es an kulturellen Anpassungen gefehlt habe.
Laut Gartner folgt aus dieser Erkenntnis, dass IT-Chefs mit dem Kulturwandel zu beginnen haben, wenn sie eine digitale Transformation erfolgreich umsetzen wollen. Diese Botschaft sei laut einer Umfrage bei 67 Prozent der Unternehmen bereits angekommen. Sie hätten bereits Initiativen zur Kulturveränderung initiiert oder schon abgeschlossen. Folgt man der Analyse von Gartner, werden sich der­artige Anstrengungen verstärken, sodass in den nächsten drei Jahren 80 Prozent der Mittelständler und Konzerne ihre Kultur mit dem Ziel verändert haben, die digitale Transformation zu beschleunigen.
Abgesehen von diesen Veränderungen der Firmenkultur im Rahmen der Digitalisierung drängen sich inzwischen auch den Unternehmen immer mehr ethische Fragen auf. Es wird erwartet, dass die Auswirkungen der mit Transformationsprojekten einhergehenden Einführung neuer technischer Entwicklungen wie Robotik, Big Data, Machine Learning und künstliche Intelligenz reflektiert werden. Welche Konsequenzen hat der Rückgriff auf Blicksteuerungs-Software am Arbeitsplatz, was heisst es, wenn spezifische Business-Modelle Nutzerverhalten proaktiv antizipieren oder Chatbots Mitarbeiterverhalten interpretieren? Ganz abgesehen davon, ist zu fragen, wie Unternehmen mit den rasant wachsenden Datenbeständen ­umgehen werden, bei denen es oft gerade darum geht, sie stark personalisiert fürs Business nutzen zu können. Es gibt also gute Gründe dafür, warum der Bundesrat erst vor wenigen Monaten ein nationales Forschungsprogramm für die digitale Transfor­mation lanciert hat, dessen Hauptziel es ist, Wissen über die ­Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Gesellschaft und Wirtschaft zu ­erarbeiten.



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