Ballmer 16.02.2011, 17:43 Uhr

Cloud verändert die Arbeitswelt

Das Backend der Rechnersysteme, das Frontend der Mitarbeiter und auf dem Bildschirm der Anwender ändert sich durch die Cloud grundlegend, meint Microsoft-Chef Steve Ballmer.
Steve Ballmer sieht Microsoft gerüstet für die IT aus der Cloud
Heute haben Unternehmen ihre Server im Rechenzentrum stehen. Die Angestellten haben PCs vor sich auf dem Schreibtisch und arbeiten mit lokal installierter Software. Dieses Szenario sei ein Auslaufmodell, sagte Microsoft-CEO Steve Ballmer. An einem Anlass am Mittwoch in Zürich skizzierte der Konzernchef, wie sein Unternehmen – das ja hauptsächlich von der traditionellen Infrastruktur lebt – die künftige IT-Landschaft vorstellt. «Die Cloud ersetzt nicht nur das Backend, sondern ermöglicht auch Innovation am Frontend und den Applikationen», ist Ballmer überzeugt. Unternehmen würden in Zukunft nicht mehr ihre Server selbst betreiben, sondern Rechenleistung aus der Cloudbeziehen. So müsste ein Blumenversandhandel nicht das gesamte Jahr Kapazitäten vorhalten, nur um den Ansturm am Valentinstag stemmen zu können. Vielmehr würden Provider wie zum Beispiel Microsoft mit Windows Azure dann höhere Kapazitäten bereitstellen, sie benötigt werden.
Videos
Die Videos zu den Keynotes können Sie hier anschauen. Auf das insbesondere hierzulande häufig vorgebrachte Argument gegen die Cloud– Unternehmen wollten oder dürften ihre Kundendaten nicht auslagern – entgegnete Ballmer, Microsoft prüfe zum Beispiel Kooperationen mit lokalen Providern. Mit einer «Windows Azure Private Version» liessen sich Szenarien realisieren, in denen die Cloud in der Schweiz betrieben und Daten gesetzeskonform hierzulande gelagert würden, so der Microsoft-Chef. «Allerdings bietet die Public Cloud viel höhere Skalierungseffekte und erlaube damit auch attraktivere Preismodelle», relativierte Ballmer.

PC bleibt vorerst wichtigste Plattform

Bevor diese Vision zur Realität wird, wird das Geschäft mit den Desktops wohl Microsoft noch genug Geld in die Kassen spülen. «Mit Windows hat Microsoft ein weit verbreitetes Betriebssystem, das sich zurzeit sehr gut verkauft», so Ballmer. Der Konzernlenker führte jedoch aus, dass der grösste Software-Hersteller der Welt auch auf anderen Plattformen gut aufgestellt sei. Sowohl auf dem Handy, der Spielkonsole als auch auf dem Tablet könne Microsoft durchaus mit dem Wettbewerb mithalten. Alle Geräte bezögen schon heute Services aus der Cloud, betonte der Microsoft-CEO. In Zukunft spiele es ohnehin keine Rolle mehr, mit welchem Gerät ein Dienst bezogen werde. «Apps werden bereits heute nicht mehr nur für einen bestimmtes Device, sondern in HTML für die Cloud geschrieben», sagte Ballmer. «Damit können sie auf allen Plattformen genutzt werden.» Dieses sei das Liefermodell der Zukunft – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld.



Das könnte Sie auch interessieren